1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln

Aus der Zelle in den Kerker, Teil 2

Bild von Drak

Wir spähten aus dem Wald und sahen vier Gestalten auf den gesicherten Eingangsbunker zu kommen: Zwei Wachen in Kampfpanzerung und zwischen ihnen Kira und Antov, der Synarchu mit schwer beschädigtem Exoskellet.

Wir dachten nicht lange nach. Ein kurzes Nicken, Kalem wählte ihr Ziel, dann zählte ich von 3 runter, während ich einen kleinen Stein neben dem Bunker schweben ließ.

Augenblicke später lagen die Wachen am Boden, eine mit von dem Stein durchschlagener Panzerung, die andere mit zerschossenem Knie und ohne Waffe. Ich packte Antov und Kira telekinetisch und zog sie in den Wald, während sich die zwei Kampfroboter am Eingang in Bewegung setzten und mit Plasmastößen meterlange, schwelende Gräben in den Boden schnitten.

Als ein Plasmastoß Kalem und mich fast erwischte, ließ ich Antov und Kira fallen und wir flohen getrennt in den Wald.

Ich hielt mich an Kalem fest und sie levitierte zwischen den Bäumen hindurch. Nach einer knappen halben Stunde fanden wir Antov und Kira wieder.

° Antov und Kira laufen zwischen den Bäumen. Antov hält inne und lauscht.

Kurze Zeit darauf teilen sich die Äste des Unterholzes und die Silouette einer Menschenfrau schält sich aus dem Dunkel.

Einzelne Lichtpunkte streifen über ein zerrissenes und verbranntes Krankenhaushemd, unter dem feine grüne und schwarz verkohlte Schuppen zum Vorschein kommen. Ihre bloßen Füße bewegen sich langsam über den Waldboden. Dann ruft sie:

"Antov, Kira, alles in Ordnung?"

"Sie sind noch 50 Meter entfernt", Antov.

In diesem Moment schwebt Kalem in ihrer Chromsilbern glänzenden Panzerung über das Dickicht hinweg. Sskreszta packt ihrer Taillie und die Schuppen an ihrem Hals öffnen und schließen sich langsam, während Antov und Kira in die Luft gehoben werden.

Dann schweben alle vier durch den Wald davon. Kurz darauf treten die Stahlfüße des Kampfroboters tiefe Löcher in den Boden der Lichtung. °

Nach einiger Suche betraten wir einen von mehreren Steinbögen, denn die Bunkereingänge waren deutlich zu gut bewacht.

Im Inneren war in einem hohen Raum eine früher wohl blockierte Tür, davor ein Reliefkreis im Boden, der vor dem Energieverlust des Tempels die Kraft gelenkt haben wird. Über ihm war ein schwarzes Loch in der Decke, durch das wir psionisch nichts spüren konnten.

Jetzt konnten wir die Tür einfach mit der Hand aufstoßen. Dahinter führte eine Wendeltreppe in die Tiefe in einen weiteren Raum, aus dem auch eine Tür heraus führte. Das Relief war hier jedoch an der Decke und das Loch im Boden, und die Tür bewegte sich nicht.

Ich konzentrierte mich kurz und erweiterte meine Wahrnehmung, dann konnte ich durch die Tür spüren. Sie war von der anderen Seite mit Stahlstangen blockiert. Ich schob die Stangen beiseite und die Tür öffnete sich nach leichtem Druck.

Dahinter war ein massives, Psi-geschirmtes Tor. Antov entzog ihm die Energie, dann konnte ich mit großer Anstrengung durchgreifen und den inneren Öffnungsknopf aktivieren.

Hinter dem Tor waren zwei Kameras, die Kalem instinktiv zerschoss, und zwei Waffensysteme, die nach innen gerichtet waren. Wir zerstörten auch sie, denn Alarm war sowieso ausgelöst. Dann machten wir uns auf die Suche.

Wir gingen zum Forschungsbereich, nahmen eine Wache gefangen, wurden im Medizinbereich vom Medizinischen Hologramm verraten (damit hätten wir rechnen können) und konnten gerade noch in einen Aufzugschacht entkommen, als uns die Wachen angriffen und die Ebene mit langsam betäubenden und später tötenden Gas fluteten; die gefangene Wache starb in dem Gas.

Dann wanderten wir etwa einen Tag lang durch Aufzugsschächte, bis wir einen Ausgang in verlassene Bereiche fanden.

Wir kamen in eine große, von Gitterebenen durchzogene, kugelförmige Halle, auf deren Boden sich eine dünne Schicht Wasser gesammelt hat. Kalem warf sich sofort auf den Boden und rollte sich über den Stein, um ihre völlig vertrocknete Haut wieder zu befeuchten.

Hinter einer kleinen Tür fanden wir einen Gang mit mehreren Zimmern. In einem der Zimmer fanden wir ein Becken mit Wasser und haltbares Essen.

Nach ein paar Stunden Schlaf folgten wir dem Gang und kamen durch einen weiteren Aufzugschacht in einen noch benutzten Forschungstrakt. In dem Trakt wehten Flocken aus beinahe kondensierter Psi-Kraft durch die Luft und wurden von Schächten in der Decke angesaugt und abtransportiert. Um die erste Ecke sahen wir eine Gestalt, die in einer Tür verschwand, und 4 vollgepanzerte Space Marines mit zwei Flugdrohnen, die die Tür bewachten.

Der Rückweg war uns verschlossen, denn die letzte Abzweigung des Fahrstuhlschachtes war fast einen Tag Laufen entfernt. Wir überlegten gerade, wie wir an den Space Marines vorbeikommen könnten, als die Drohnen den Gang hinunter verschwanden und die Space Marines ein paar Momente später folgten.

Die Gestalt, die in den Raum getreten war hielten wir für einen Wissenschftler, also folgten wir ihr, um an Informationen zu kommen. Wir hofften ein Wissenschaftler würde umgänglicher sein als eine der Wachen, und vor allem weniger gefährlich.

° Die Tür des Raumes öffnet sich. In zwei runden Plastglasvitrinen rechts und links der Tür schwabbt eine Flüssigkeit, und in der Linken schwimmt ein Ranmex, aufrecht, nackt und schlafend.

Am anderen Ende des Raumes stehen zwei Harithgard und zwischen ihnen ein Mensch. Als er sich langsam umdreht zuckt Sskresta zusammen.

"Berger!" °

Er erzählte uns, dass er uns erwartet hatte und bedankte sich für unser Geschenk, obwohl er nicht wüsste, wie wir es geschafft hätten, die Energie abzustellen.

Dann sagte er, dass er Etaros in kleinen Stücken mitgenommen hätte, dass wir uns in zwei Stunden wiedersehe würden und ging einfach raus.

Unsere Schüsse verschwanden in der Luft und Kalem versuchte zwar, die Abzugschächte zu blockieren, damit das zu große psionische Feld Berger blenden würde, aber er ging mit den Harithgard aus der Tür, bevor sie fertig wurde.

Dann traten die vier Space Marines hinein und die runde Vitrine mit dem Ranmex bekam Risse.

Ich versuchte noch rauszukommen, aber ein Spacemarine packte mich einfach und schob mich in den Raum zurück. Dann richteten sie die Waffen auf Kira, Antovs Schützling.

Der Körperschild der Space-Marines war etwa eineinhalb Meter von ihrem Körper entfernt, und als ich erkannte, dass ich im Schild des einen war, der mich zurückgeschoben hatte, stellte ich meinen Blaster auf Überladung nach drei Sekunden und ließ ihn hinter den Rücken des Space-Marines schweben.

Er versuchte noch den Blaster zu zerdrücken, konnte ihn aber nicht greifen. Dann warnte ich Kalem und Antov, und wir warfen uns auf den Boden, als der Blaster den Space-Marine einfach zerriss. Grausige Schmerzen schossen durch meine Beine, aber ein Stim ließ mich das vergessen.

Die verbleibenden Space-Marines ließen sich nicht irritieren und brachten ihre Waffen in Anschlag, einer schleuderte mich durch den Raum. Antov warf sich über Kira, Kalem machte sich Kampfbereit.

Dann erstarrte die Zeit.

Über Kira erschien eine berobte Gestalt, die Gestalt mit Knochenhand, die Zeit beherrschte und schon die Piraten gerettet hatte; und die auf Llovara mit Etaros und Jodi gekämpft hatte.

Sie sagte mir in vielen unklaren Worten, ich solle "ihn" töten, weil er mich töten würde. Dann verschwand sie und die Vitrine zerbarst.

Kalem und Antov hatten von den Worten nichts gehört und Kira war bereits ohnmächtig.

Wir flohen aus dem Raum während die Space-Marines langsam wieder in Bewegung kamen und ein schreckliches Grollen den Raum erschüttern ließ.

Als wir den Gang erreichten, hörten wir ein schreckliches Platschen, wie Wasser, das auf Felsen zerspringt. Wir sahen bei einem Blick zurück keine Spuren der Space-Marines während wir den Gang hinunter flohen. Dafür bebte der gesamte Trakt, und etwas verließ den Raum. Wir kamen um die Ecke, bevor es die Augen auf uns richtete.

Hinter der Ecke erwarteten uns zwei Flugdrohnen. Kalem lief über die Wände, Antov wurde getroffen und ich beging den Fehler, meine Beine anzusehen. Die Explosion meines Blasters hatte teilweise das Fleisch bis auf die Knochen abgerissen, und zum ersten Mal seit ich die Rippen der Wache auf der Systemstation als Waffen genutzt hatte ließ mir mein Magen keine Wahl.

Nach dem Kampf heilte ich Antov. Kalem war unverletzt.

Ich kann noch zwei Stim Patches nehmen, habe also noch etwas mehr als zwei Stunden, bis ich zusammenbreche.

Hinter uns tauchte nun das Ranmex-Biest auf, und die Wände bogen sich wo er stand.

Dann sahen wir 2 Space-Marines um die Ecke treten. Bei ihren ersten Schüssen konzentrierte ich mich auf die Fäden der Zukunft und zog Kalem zur Seite, als sie ansonsten getroffen worden wäre. Dann schlug die Wand selbst nach ihnen aus und zerqütschte sie.

Um die Ecke sahen wir danach 6 weitere Space-Marines aus einem Aufzug treten.
Kalem levitierte sich dann, ich hielt mich an ihr fest und trug Antov und Kira, dann flogen wir über die Space-Marines in den Aufzug.

Wo wir gestanden hatten explodierte eine Granate, dann ignorierten uns die Space-Marines, denn das Ranmex-Biest kam um die Ecke.

Wir fuhren nach oben und versuchten auf den Empfang vorbereitet zu sein. Gerade öffnen sich die Fahrstuhltüren und 4 verdutzte Wachen sehen uns an.

Es geht weiter.

Anmerkung des Spielers: Antov und Kira (siehe Anfang) waren freiwillig mit den Soldaten gegangen... aber was man nicht sieht ;)

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„Eine interessante Denk­richtung, die sich für mich als altem DSA Spieler fast schon ungewohnt schlank anfühlt.“
— Philipp von Phönixbanner
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