1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln

Zivilisation?

Bild von Drak

Sskreszta, altes Bild„Wenn du handelst, dann tu es bestimmt und ohne Zweifel. Besser eine läuft selbstbewusst in den Abgrund, als alle versagen aus Zaghaftigkeit.“
- Sskreszta

Wir sind wieder bei den Rebellen nachdem wir die Zivilisation erreicht haben. Ich weiß nicht, ob ich mich wirklich darüber freue, doch ich greife vor. Das wird mir wohl noch häufiger passieren.

Der nächste Sprung brachte uns in die Nähe eines bewohnten Planeten. Die Bewohner bauen dort Gase und Minerale für Sprungantriebe ab.

°Langsam senkt sich der Gleiter auf die Planetenoberfläche. Aus rot-grauer Wüste schälen sich Kreisformationen, von denen eine an Größe zunimmt während die anderen hinter dem Horizont verschwinden. Eine Mauer, gerade wie mit dem Laser gezogen, trennt sie von der offenen Wüste und bietet Schutz gegen Sandstürme. Der Gleiter sinkt tiefer.

7 Kuppeln sind nun zu erkennen, durch Polarisierung blau-bräunlich schimmernd. Unter den Kuppeln stehen Häuser, eine ganze Stadt unter durchsichtigem Plast und dahinter ein blassgrüner Fleck auf dem Wüstensand.

Mit donnernden Triebwerken senkt sich der Gleiter auf eine der Kuppeln und taucht durch eine aufgleitende Öffnung ins Innere, in eine andere Welt. Das gedämpfte Licht der Sonne scheint durch die Scheiben bräunlich, alle Gebäude abgenutzt und gebraucht und auch der Gleiter mit all seinen nun deutlich zu Tage tretenden kleineren und größeren Beschädigungen fügt sich in das Bild.°

Nach dem üblichen Empfang durch die Stationssicherheit, hat Kalem angefangen, das Schiff wieder zu reparieren. Unser Hyperraumantrieb mag zwar ein Flickenteppich sein, aber weitaus wichtiger sind doch die Backupsysteme und zumindest rudimentäre Panzerung.

Als erstes lieferte sie eine Einkaufsliste. Sie war eindeutig eine staatliche Forscherin, denn der Preis von Ersatzteilen scheint ihr völlig unbekannt zu sein. Wir haben besorgt, was in unseren Möglichkeiten lag, aber natürlich blieb mehr als die Hälfte der Liste im laden zurück. Alleine die Kompensatoren hätten unsere Resourcen überstiegen.

Der Verkäufer war ein Pflanzenwesen, klein, freundlich und er hatte bereits mit Kalem geredet, so dass er genau wusste, dass wir die Ersatzteile brauchte. Wenn sie so weitermacht, werden wir noch wirklich zu Händlern.

°Ein Grinsen huscht über das Gesicht eines Wesens in staubiger Wüstenkleidung, während ein kleiner Transporter Kiste über Kiste mit Ersatzteilen auflädt. Auf dem Display auf der Innenseite des Gleiterschotts rattert der Bordcomputer vor Sskresztas beinahe schmerzverzerrtem Gesicht Preise herunter und der verfügbare Betrag nimmt immer mehr ab. Dann öffnet sich das Schott und Sskreszta und Fox beginnen mit dem Ausladen des Transporters.°

Wir haben uns jedoch nicht sofort um die Einkaufsliste gekümmert. Die erste Priorität nach der Landung auf dem Planeten liegt immernoch auf der Ankunft. Wir mögen keine große Crew haben, aber das Essen für die Reise ist seit jeher so wichtig, wie Reparaturen und aufzutanken. Ich denke, Jodi Crown hätte das anders gesehen, aber die Zeiten ändern sich.

Während Kalem sich also wie üblich in Arbeit geworfen hat, habe ich mit Fox den Raumhafen erkundet und nach seinen Spezialitäten durchsucht. Nicht über alle von ihnen lohnt es sich wirklich zu sprechen.

°In der prallen Sonne liegt der längliche Kadaver eines Wesens, in Scheiben geschnitten, rohes Fleisch, zwei Meter lang, einen Meter hoch und breit, wie in Scheiben geschnittenes Brot. Der Händler grinst, nimmt eine Scheibe des Fleisches, so breit und lang wie ein menschlicher Brustkorb und vielleicht 5 Zentimeter dick, und reicht sie Sskreszta. Sie weißt es mit beiden Händen zurück und beeilt sich weiter zu kommen.°

Später sollten wir auch noch auf die Lieferanten des Fleisches treffen. HIKs, Halb Intelligente Kreaturen werden sie hier genannt, und sie gehen sehr aggressiv gegen die hier lebenden Siedler vor, doch dazu später mehr.

Nach dem ersten Versuch lokale Spezialitäten zu erwerben, entschlossen wir uns für eine kleine Bar, die zum Glück auch nicht-Spezialitäten servierte. es ist schde, dass Etaros nicht dabei war. Der Computer meint übrigens, dass seine Spezies Malux genannt wird. Ob das stimmt habe ich ihn noch nicht gefragt.

Wir hatten kaum gegessen, da taumelte ein Mann in grauer Robe durch die Tür der Kneipe. Hinter ihm kamen einige Schläger. Ich weiß noch nicht genau wieso, aber ich zog meine Laserwaffe, die ich bei der nächsten Landung gegen den Ersatzblaster aus meinem Jäger austauschen werde. Eine Laserwaffe gibt nicht das sichere Gefühl, das ein Blaster vermittelt. Wenn der Blaster trifft, ist das Ziel mit Sicherheit ausgeschaltet. Eine Laserwaffe kann abgelenkt, abgeschwächt, von schwacher Panzerung abgehalten, reflektiert oder von kräftigen Wesen manchmal einfach ignoriert werden.

Zumindest die Schläger schienen davon wenig zu wissen, und der gerettete erwies sich als zahlender Passagier.

Wenn das alles wäre, das über ihn zu sagen ist, könnten wir sehr glücklich sein, denn er bezahlte uns genug für die nächsten zehn Sprünge. So wissen wir weder, wer er wirklich ist, noch was er will, sondern nur, dass er hier angeblich 15 Jahre festsaß und gase abgebaut hat. Außerdem hat er Probleme mit den Siedlern hier. Sie mögen ihn angeblich nicht. Gründe nannte er keine. Wir trafen uns erneut bei den Begründungsanlagen.

°Der Blick durch die Kuppelwand weist auf dunkleren Wüstenboden aus dem an manchen Stellen Grasnarben ragen. Durch eine Öffnung in der Kuppel treten Sskreszta in ihrem Pilotenanzug, die Schutzmembran über den kopf gezogen, und Fox in einem Strahlenschutzanzug in die freie Sonne. Vor ihnen erstreckt sich dunkler Wüstensand, gespickt mit grünen Punkten, die sich mit wachsender Entfernung von der Kuppel vermehren und eine geschlossene Rasenfläche unter den tödlichen Strahlen der Sonne bilden. Weiter draußen säumen Bäume den Rasen und verschiedene Arten von breitblättrigen Gräsern ragen aus dem Boden. Dort zwischen den Bäumen steht eine einsame Gestalt in grauem Mantel anscheinend ungeschützt im tödlichen Licht.°

Er erzählte uns nicht allzu viel neues, doch alleine die Tatsache, dass er ohne offensichtlichen Schutz im Licht der Sonne stand sagt viel über ihn aus. Wir wissen nicht, welche Fähigkeiten er vor uns verbirgt, doch unser dort geschlossener Handel besagt, dass wir ihn für eine Bezahlung, die für die nächsten 10 Sprünge reicht, zum nächsten Planeten mitnehmen.

Zurück beim Raumhafen begannen wir mit den weiteren Einkäufen. Unsere Bordküche hat seit diesem Tag statt einem Replikator eine Cryokapsel, in der wir frisches essen lagern. Der Händler ließ sich überreden uns Panzerplatten für unsere beschädigte Hülle kostenlos zu den Ersatzteilen zu geben.

Die Qualität war entsprechend.

°An die Raumschiffwand gelehnt steht eine menschengroße sechseckige silbergraue Panzerplatte. Plötzlich trifft ein Laserstrahl auf die Platte. Wo er getroffen hat steigt leichter Rauch auf und die Oberfläche der Platte zeigt eine unmerkliche Trübung. Sskreszta löst ihren Handschuh und streicht mit dem Finger über die Stelle. Dann wendet sie sich um.

„Für mehr als Ablativpanzerung taugen die Platten nicht, Fox. Ein Treffer und es reißt sie vom Rumpf. Einen Treffer auf die Triebwerke zu stoppen ist aber besser als gleich zur Nova zu werden.“°

Als wir in die Stadt zurückkehrten um noch w eitere Vorräte zu kaufen, sahen wir, wie ein Teil der Mauer zur Wüste brach und sich Insektenartige Kreaturen daraus in die Stadt ergossen. Ohne weiter zu zögern traten wir ihnen entgegen, zusammen mit Kämpfern in massiven Kampfrüstungen. wir erfuhren schmerzhaft, dass ihre Panzerung die Wesen sehr effizient gegen Laserfeuer schützt. Fox' Projektilgewehr dagegen verursachte massiven Schaden, so dass wir auch erfahren konnten, dass das Blut dieser Wesen aus Säure besteht, die stark genug ist, um sich durch schwere Panzerung zu fressen.

°Breitschultrig, die stählernen Füße fest in den Boden gestellt und ein schweres Blastergewehr an der Seite jagt ein Kämpfer in schwerer Panzerung Salve über Salve in die Gruppe der ankommenden Wesen. Plötzlich bröckelt der Boden vor ihm. Mit rasender Geschwindigkeit löst sich eine Mischung aus einem Käfer und einer Made aus dem Boden. Aus der Kopfoberseite ragen Fühler mit Augen an den Spitzen und lange Klauen zucken an beiden Seiten des Mundes, in dem kleine Beißwerkzeuge unablässig arbeiteten. Es trifft frontal auf den Kämpfer und zerreißt seine Rüstung. Ein letzter Schuss löst sich aus dessen Waffe und reißt dem Wesen die Hinterseite auf. Es kriecht weiter vorwärts als Laser und Projektilfeuer seine Panzerung trifft. Zwei Laserstrahlen verkohlen seine Augenfühler, mehrere Projektile durchschlagen die Panzerung. Als es stehen bleibt, treten Sskreszta und Fox zu den in der Säure dampfenden Überresten des Kämpfers, dessen Rüstung sich von der Brustplatte abwärts unter Säureblut langsam auflöst. Der Obere Teil seiner Panzerung liegt mit den Überresten des Kämpfers zwei Meter weiter, wohin das Wesen ihn mitgezogen hat, bevor es endgültig stehen blieb.°

Wir haben uns tiefer in die Stadt zurückgezogen. An einer Straßenbiegung sahen wir Etaros, der immer wieder von einer unsichtbaren Kraft gegen die Wand geschleudert wurde, aufstand und erneut zurückflog. Worauf er feuerte sahen wir erst später. 20 Meter von ihm entfernt stand ein Wesen aus Licht und Formen, dessen psionische Kraft alles überstieg, was ich bis dahin gespürt habe, mit Ausnahme eines kompletten Gestalt aller Mitglieder der Psi-Einheiten von Terrok Nor.

Als wir es konfrontierten, verbarg es seine physiche Gestalt, ich konnte es jedoch noch immer psionisch wahrnehmen. Ein paarmal durchdrang mein Laser seinen Psi-Schild, dann kamen weitere Angreifer dazu. Einer von ihnen traf mich unglücklich in der Schulter. Zu meinem Glück kam Etaros dazu und trug mich durch die Luft zu dem Schott zur Landungskuppel. Als wir es öffneten spürten wir, wie eine psionische Präsenz hindurchglitt, ich vermute die unseres Angreifers, denn das öffnen des Schotts öffnete auch eine psionische Barriere.

Wieder bei unserem Schiff heilte mich Etaros mit seinen Kräften. Ich vermute, damit ist unsre Rechnung beglichen, aber ich hoffe, er bleibt trotzdem noch. Er hat mir ein Abendessen angeboten, das ich nicht vorhabe auszuschlagen.

Nach zwei Sprüngen setzten wir unseren Passagier auf einem Planeten ab und reisten mit den Sterndaten der Wüstenstation weiter um unsere Waren abzugeben. Zum Glück stellte sich heraus, dass Kalem dort nicht bleiben muss, denn sie ist eine extrem fähige Mechanikerin, auch wenn ihre sozialen Fähigkeiten noch weniger ausgeprägt sind als selbst bei den zurückgezogensten Kampfpiloten, die ich kennengelernt habe.

Bei der nächsten Möglichkeit hole ich aus ihr heraus, was sie wirklich kann. Bisher hatten wir nicht die nötige Ruhe, und ich werde sie erst konfrontieren, wenn sie die nötigsten Reparaturen beendet hat. Falls sie vorhat uns zu verraten, sollte sie doch vorher unser Schiff in Ordnung bringen, und falls sie sich für sich Sicherheiten installieren sollte, werde ich die wenn nötig aus ihren Erinnerungen bekommen.

Fox dagegen weiß gut, wie man einen Landurlaub genießt, zumindest nachdem er die nötigen Besorgungen für sein Schiff organisiert hat, und seine Pilotenfähigkeiten lassen wenig zu wünschen übrig.

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Kurzweilig :-)

Hallo Zwilli ,

scheint ein Ereignisreicher Abend gewesen zu sein.
Ich freue mich aufs ESW :-)

CU

Bild von Drak

Freut mich!

Hi Baddok,

Der Abend war klasse, ja :)

Ist allerdings schon etwas her…

PS: Habe jetzt endlich wieder auf esw.draketo.de geschrieben.

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— Tim Charzinski in der Rezension bei den Teil­zeit­helden
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