1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln

Das erste Treffen mit einer neuen Spielerin

Bild von Drak

Ausquatschen und „Was ist Rollenspiel?“

»Wir übernehmen die Rollen von Tech-Schmugglern mit Laserpistole, Laptop oder Psi-Tricks. Wir durchbrechen Handelsblockaden, umgehen die Raumhafensicherheit und unterwandern technophobe Gesellschaften — mit gutem Profit.«
— Sven, Spielleiter

Sven: Hi Ines! Toll, dass du es geschafft hast!

Ines: Du sagtest doch, dass ich früher kommen sollte, weil du mir noch erklären wolltest, auf was ich mich einlasse, wenn ich in eure Runde einsteige. Also, fang an.

Drak

Will­kommen im RaumZeit Universum!

Dieses Heft soll dir helfen, zusammen mit Freunden Science-Fic­tion Geschichten zu er­le­ben und in die Rolle von Haupt­per­so­nen im Kampf um Zugang zu Tech­no­lo­gie zu schlüp­fen.

Es soll schon beim Lesen ein Gefühl dafür geben, wie Rollenspiele funktionieren und so­wohl für Anfänger als auch für erfahrene Rollenspieler interessant sein. Wenn euch irgend­etwas nicht klar wird, könnt ihr gerne bei uns im Forum nach­fragen. Dann wissen wir auch schon, was wir noch verbessern müssen: forum.1w6.org

Wir haben die Beschreibungen in zwei Bereiche geteilt.

Aktuell liest du den Regelteil, in dem du Sven, Ines, Jochen, Luna und Tamara bei der Erschaffung ihrer Charaktere begleitest. Der Regelteil ist als Dialog zwischen der Spielleitung (SL) und ihren Spielerinnen aufgebaut, damit du direkt erleben kannst, wie eine erste Runde ablaufen kann (allerdings etwas gekürzt: Mehrfaches "...hm...weiß nicht..." u.ä. haben wir rausgenommen). Um die Hauptpersonen des Spiels zu erstellen, braucht deine Runde nur diesen Teil.

Im zweiten Teil des Heftes (ab S. XX) findest du eine Beschreibung der Welt. Wenn du mehr darüber wissen willst, was um eure Charaktere herum vorgeht, solltest du sie lesen, und vor allem für die SL ist die Beschreibung der Welt fast eine Pflichtlektüre, solange sie keinen völlig eigenen Hintergrund erschaffen will.

Ich bin übrigens Drak und werde dich durch die Charaktererschaffung begleiten. Du wirst von mir

Hintergrundinfos,
Zusammenfassungen und
Verweise auf weiteres finden.

Im Weltenteil, dem anderen Bereich des Heftes, wird Inside an deiner Seite sein und dir das RaumZeit-Universum näher bringen. Er schlüpft allerdings direkt in die Rolle des Hackers Inside, so dass ich dieses Willkommen für uns beide schreibe.

Viel Spaß beim Spielen!

Sven: Setz dich erstmal und lass den Stress der Woche los. Wie läuft es mit eurem neuen Kunden - und willst du was trinken?

Ines: Klar, Kaffee! Im Job ist’s das übliche. Wieder einer, der denkt, Programmierer könnten Wunder vollbringen. Und die Schnepfe vom Marketing ...

Ines: ...aber genug von mir. Jetzt erzähl mir endlich, was wir heute machen.

Was ist ein Rollenspiel?

…erklärt von Sven für Technophob.

Sven: Ganz kurz und knapp: Rollenspiel ist eine Mischung aus gemein­samem Ge­schich­ten­er­zäh­len und Improvisations­theater: Wir er­finden die Geschichte und ent­schei­den selbst, wie es weitergeht. In unserer Runde übernehmen wir dabei die Rollen von Tech­schmugglern mit Laserpistole, Laptop oder Psi-Tricks. Wir durchbrechen Han­dels­blockaden, umgehen Raum­hafen­sicher­heit und unterlaufen restriktive Gesetze — mit gutem Profit.

Sven: Eine übernimmt dabei die Rolle der Spielleitung, beziehungsweise SL, und erzählt den Hintergrund. Sie hat ähnliche Aufgaben wie eine Regisseurin: Die Umgebung be­schreiben, Statisten vorstellen und das Spiel koordinieren. Alle anderen erschaffen sich je einen Charakter, eine Hauptperson in der gemeinsamen Geschichte. Sie sind die Spielerinnen und erzählen, was ihre Charaktere tun.

Ines: Wo ist da der Unterschied zu Computerspielen?

Sven: Der Hauptunterschied ist, dass nur wir es sind, die bestimmen, welche Charaktere wir spielen und was geschieht. Geschichten entstehen nicht, weil jemand für das Spiel eine feste Aufgabe programmiert hat, sondern aus dem, was wir uns für unsere Charaktere ausdenken.

Sven: Bei einem Rollenspiel kann sich die Geschichte genau um deine Ideen drehen, und um die der anderen Beteiligten. Du kannst miterleben, wie aus vielen Ideen ein gemeinsames Ganzes entsteht. Wenn du für deinen Charakter einen alten Rivalen beschreibst, deine Familie oder Kontakte in den Untergrund, kann das zu einem zentralen Thema der Geschichte werden.

Ines: Und wo ist dann der Unterschied zum einfachen Geschichtenerzählen?

Sven: Anders als in Geschichten halten wir die Fähigkeiten unserer Charaktere in Zahlen fest. Wenn wir dann nicht wissen, ob ein Charakter etwas schafft, können wir darauf würfeln. Und je besser deine Fähigkeit, desto höher deine Chance, dass es klappt.

Ines (lacht): Also ei­gent­lich Ge­schich­ten­er­zäh­len plus Im­pro­vi­sations­the­ater plus Kniffel, oder?

Sven: So ungefähr, ja. In einer einzig­artigen Mischung, die Rol­len­spie­len zu einer ganz eigenen Form gemein­schaft­lich er­schaf­fener Kunst macht.

Sven: Aber lass uns einfach zusammen einen Charakter für dich erschaffen und dann die erste Runde anfangen. Dabei kannst du Rol­len­spiele viel leichter verstehen als wenn wir uns in die Abgründe von Kunst­theorie stürzen.

Sven: Und wir spielen dabei.

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