1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln

Feinde

Bild von Drak

°Organische Zat-Schiffe jagen durch einen Asteroidenschwarm. Von schimmernden Psi-Schilden umhüllte Kreuzer der Synarchu treiben ihnen entgegen und pulverisieren jeden Gesteinsbrocken in ihrem Weg.

In der Mitte beider Flotten schwebt ein riesiger Asteroid, schwarz und zernarbt. Um ihn schwärmen Zat, und Säure lässt einen Nebel aus zerfressenem Stein ins All treiben. Dann reißt ein Fenster in der Oberfläche des Asteroiden auf und zwei Dutzend Synarchu-Jäger schießen in die Leere, um sich den Zat im All entgegenzustellen.

Während sie unter den organischen Schiffen wüten, schert einer der Jäger aus, steuert auf einen kleinen Asteroiden zu und verschwindet schlagartig in der Frachtraumluke eines alten Transporters, der sich aus einer Höhle des Asteroiden erhebt.

Nach einer Stunde unter vollem Schub weg vom Schlachtfeld zündet der Transporter seine Sprungspule und verschwindet im Subraum.°

Nachdem Kalem und Fox Bedrohungen gespürt hatten, die für uns alleine zu groß waren, schickten wir Heinzel auf die Suche nach Mirel. So wie sie uns zugesetzt hatte, würde sie eine große Hilfe sein, und da die Synarchu sie jagten, hatten wir mit der Möglichkeit, sie wegzubringen, eine gute Verhandlungsposition.

Also haben wir Heinzel nach ihr suchen lassen, während wir uns selbst weiter ausgerüstet haben. Unsere Probleme untereinander konnten wir auf eine Zeit verschieben, in der uns nicht sowohl Zat als auch Synarchu die Haut wegätzen wollten.

Kalem saß derweil bei dem anderen Ekkarion und überzeugte ihn, dass er nur eine Chance hätte, nach Ekk zurück zu kommen, wenn er sich von unserem Geist fern hielte. Nach einer Weile hat er eingesehen, dass sie Recht hatte, und dass er besser dran war, zu tun, was wir sagten. Hätte er es erneut versucht, hätte ich sobald ich es gemerkt hätte, dafür gesorgt, dass er bis Ekk in der Kryokapsel liegt. Aus Rücksicht auf Kalem, die sicher nicht froh wäre, wenn ich ihn direkt ausschalten würde. Fox hätte ihn vermutlich gleich erschossen; für ihn ist schon die normale Telepathie zu viel, die Kalem und ich nutzen.

Heinzel hat uns dann einiges an Geld aus der Tasche gezogen (wir wissen bis heute nicht, ob er eine KI oder ein Lebewesen ist, und wofür er Geld braucht) und erst eine Nachricht an Mirel weitergegeben, nachdem wir ihm angeboten haben, ihm dafür Daten zu der Bedrohung der Station (Zat wusste er, von den Synachu nicht) und einen kompletten psionischen Scan des anderen Ekkarion zu geben; mit der Bedingung, dass er es nur unter an Leute weitergeben durfte, die damit Ekk nicht schaden würden. Wir waren in Schwierigkeiten, und zahnlose Sicherheit ist besser als keine.

Nachdem wir ihm dann noch versprochen haben einige seiner Freunde in Sicherheit zu transportieren, hat er uns in Kontakt mit Mirel gebracht.

°Sskreszta enthüllt einen Datenkristall. „Hier sind deine Daten. Bring uns zu Mirel.”

Nachdem sie den Kristall in eine Öffnung in der Wand gelegt hat, herrscht einen Moment Stille. Denn wird eine Wand des Raumes transparent und Mirel blickt aus dem Nebenzimmer herüber.

Die Stille wird tiefer, während die Gesichter von Sskreszta und Fox ein Zeugnis vieler stummer Flüche gegen Heinzel abgeben.°

Während Heinzel die zu Rettenden in sein Haus holte, saßen wir Mirel gegenüber und mussten uns davon abhalten, ihr an die Kehle zu gehen. Nach einigen Diskussionen sah sie ein, dass sie mit unserer Hilfe viel einfacher der Synachu-Flotte entkommen würde. Immerhin war die Flotte wegen ihr hier. Und sie sah ein, dass Etaros' Amulett nicht Teil des Handels sein würde, wenn auch widerwillig.

°Farbige Wände schrumpfen in sich zusammen, falten sich und lösen sich auf, bis als einziges Überbleibsel nur noch die weiße Tür steht. Dann lösen sich auch ihre Ränder auf und sie verschwindet, während sie von unzählbar vielen Nanobots zerlegt wird.

Sskreszta, Kalem, Fox und eine Terraner-Familie betrachten das Schauspiel. Als der letzte Rest des Hauses verschwunden ist, bricht plötzlich Dunkelheit über die Station herein und ein Alarm geht los.°

Es dauerte keine 10 Minuten, bis der erste Trupp aus der Vorhut der Synachu bei uns ankam. Mirel suchte bereits in den Tiefen der Station nach einem sicheren Weg zu einem Hangar und wir warteten auf ihre Nachricht. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, versuchten Kalem und ich einen Weg in Etaros Anhänger zu finden. Es musste Gründe geben, warum Mirel ihn wollte. Fox sicherte uns.

°Sskrezta berührt das Amulett um ihren Hals durch ihre Uniform. Ihre andere Hand berührt Kalem.

Die kleine schwarze Kugel wächst langsam in ihrem Geist. Die Oberfläche nimmt Konturen an und psionische Muster zeigen sich. Fäden der Kraft winden sich unter der Oberfläche, verflechten sich zu Knoten, lösen sich und verflechten sich erneut. Doch in dem Chaos bleiben einige Formen bestehen, wandern von Ort zu Ort, während die Muster um sie tanzen.

Sskreszta streckt ihre geistigen Finger aus und streicht über die Muster. Die Oberfläche nimmt mehr und mehr Strukturen an, und die Strukturen erhalten Bedeutung und Tiefe. Dann flüstert sie leise „bitte lass uns hinein, Etaros” und gleitet durch die Muster in das Innere der Kugel. Kalem folgt auf ihrem Pfad.°

Wir tauchten in einem Raum voller Falltüren, aber ohne Wände und ohne Ein- oder Ausgänge auf. Unter den Türen war ein Raum der genauso aussah, und wenn wir im Raum darunter eine Tür öffneten, sahen wir wieder den ersten Raum. Wir brauchten eine Weile um herauszufinden, dass der zweite Raum uns einen Weg zeigte, wenn wir uns darauf konzentrierten, wohin wir wollten. Dann traten wir durch eine auftauchende Tür „zu Etaros”, hinter der sich eine Treppe nach oben in die Leere erstreckte.

Etwas jagte uns dort und erschütterte die Wirklichkeit des Amuletts, auch wenn wir es nie wirklich sahen, und wir flohen nach oben, bis uns eine weitere Tür in einen Raum brauchte, der uns unsere größte Angst zeigte. Zu unserem Glück waren wir zu zweit, denn alleine wären wir kaum wieder heraus gekommen.

°Volles grünes Gras bedeckt einen Hügel. Als Sskresta über den Hügel geht, kommt dahinter eine Stadt in Sicht; die Stadt der Priester in Llovara. Aus dem Tor der Stadt kommt ihnr eine Gestalt entgegen. Als sie die Gestalt erkennt, beginnt Sskreszta zu laufen. Ein Lächeln strahlt auf ihrem Gesicht, und ihr Ruf „Kyrie” hallt bis zu den Mauern der Stadt.

Doch während sie rennt, überzieht Schwärze den Himmel, Blitze zucken in der Dunkelheit und Zat-Geflechte ziehen sich durch das Gras. Während sich Kyries Gesicht in Schrecken verzerrt, taucht aus der blitzdurchzuckten Dunkelheit eine berobte Gestalt auf und schwarz dampfende Tentakel schießen auf Kyrie zu.°

Ich schaffte es, mich aus den Fängen der Vision zu lösen, als ich merkte, dass Kalem nicht da war. Wäre ich alleine hier gewesen, wäre ich wohl noch immer in de Alptraum. Dann zerriss ich das Konstrukt, das Kalem gefangen hielt. Was sie erlebte, hat sie mir nicht erzählt und ich habe nicht gefragt.

°Kalem und Sskreszta stehen in einem kahlen Raum. Hinter ihnen führt eine schmale Tür zur Treppe zurück. Vor ihnen erhebt sich ein doppelflügliges Tor, über das sich vielfarbige Runen winden. Als sie auf das Tor zutreten, erbebt der Raum. Die Wände bröckeln, der Boden knackt, und durch die plötzlich durchscheinende Decke blickt das Gesicht eines Synachu mit glühenden Augen.

Sskreszta blickt wütend empor, ihre Sinne greifen aus und erfassen die Struktur des Synachu. Sobald sie Kontakt aufgebaut hat, flüstert sie „wir brauchen noch Zeit”. Dann packt sie den Synachu und drängt ihn aus dem Amulett.°

Wir erfuhren später von Fox, dass ein Trupp Synachu zu uns gekommen war, und er den Templer lange aufhalten konnte. Doch irgendwann drohte der Templer, uns einfach zu töten, und Kalem und ich reagierten nicht.

°Sskreszta berührt die Tür und sie öffnet sich in einen vielgeschmückten Raum. Lichter erhellen lebendig erscheinende Verzierungen an den Wänden, und Bänder ziehen sich über den Boden zur Mitte hin. Wo sich die Bänder treffen, stehen drei identische, hochgewachsene Vogelmenschen, und ihre Aura der Macht erschüttert Sskreszta wie das erste Mal, als sie Etaros auf der zerbrechenden Station traf. Sie setzt gerade zu einer Frage in, als der Raum bebt und das Gesicht des Synachu erneut erscheint.

Sskreszta blickt nach oben, dann greift sie nach ihrer gesamten Kraft, ruft „Raus!” und schleudert den Synachu mit Gewalt aus dem Amulett.°

Als der Templer dann das dritte Mal kam, habe ich ihn in das Amulett gerissen, und er verfing sich in seinen eigenen Schrecken. Dann sprachen wir kurz mit den drei Etaros. Sie sagten uns, dass wir dorthin kommen müssten, wo er wirklich sei, doch als wir dem Weg dorthin folgen wollten, tauchten Protektoren auf und wir verschoben das auf eine andere Zeit. Dann holten wir den Templer aus seinem Alptraum (eine schwarze Kugel, die ihn wieder und wieder abstieß, während er versuchte, sich mit ihr zu verbinden; Synachu haben seltsame Ängste, Antov würde es wohl verstehen) und verließen das Amulett.

Die restlichen Synachu wollten sich gerade mit Fox anlegen, und da die Station schon von ihnen überlief und es nur mehr werden würden, hätte das für uns nicht gut geendet. Der Templer konnte sie überzeugen, dass wir nichts Böses wollten. Außer natürlich die eine Synachu rausholen, weswegen sein Aufgebot überhaupt hier war, aber das wusste er glücklicherweise nicht.

Nachdem der Synachu-Trupp weg war, kontaktierte uns Mirel wieder. Sie hatte Schleichwege und Versorgungstunnel gefunden. Also machten wir uns mit den Zivilisten auf den Weg zum Hangar.

Kurz darauf hingen wir in einem klapprigen, viel zu engen Versorgungsschacht unter einem der Docks der Station, hinter uns eine fast hysterische Familie (Zivilisten können nerven) und vor uns Synachu Einsatztruppen bei ihren Kampfjägern.

Wir entschieden, einen Jäger zu kapern und hofften, dass ich ihn fliegen könnte. Antov wäre das sicher leichter gefallen, aber er kümmerte sich auf unserem Schiff um Kira.

Dummerweise war Mirel hinten, und um nach vorne zu kommen schnitt sie die Oberseite des Schachtes auf. Die Zivilisten reagierten wie erwartet völlig hysterisch, und hätte Kalem nicht ihre Schwäche für Kinder entdeckt, hätte uns das Geschrei der Jüngsten wohl verraten (die Eltern hielten still, nachdem ich ihnen sagte, dass ein falscher Laut von ihnen ihren Tod bedeuten würde). Dann kletterten Mirel und ich in einem unbeobachteten Moment aus dem Schacht und ich hielt mich an ihr fest.

Unendlich scheinende Augenblicke später übergab ich mich im inneren eines Jägers und konnte noch den letzten Synachu Krieger lautlos zu Boden sinken sehen, während sich mein Schwindel und die Übelkeit legten. Mirels Geschwindigkeit ist schon unwirklich. Sollte ich ihr nochmal feindlich gegenüberstehen, will ich eine Feuerfeste Rüstung und einen Plasmawerfer, der einfach alles in der Umgebung einäschert und Psi-blockenden Staup versprüht.

Ich folgte Mirel in die Pilotenkanzel, wo der Pilot ohnmächtig in dem Pilotensitz saß, die Verbindungsplatten noch über Kopf und Armen.

°Bläulich leuchtende Wände schwanken um Sskreszta, während sie sich hinter einer großgewachsenen Synachu durch das Schott zur Pilotenkanzel schleppt. Noch immer unsicher auf den Beinen blickt sie über bläulich schimmernde Konsolen. Als sie den Raum betritt, erfassen ihre Augen den Pilotensitz des Schiffes. Wie zu Kunstwerken verwobene Stränge winden sich aus dem Boden und fließen in einen aus feinsten Filamenten geflochtenen Sitz. Filigrane Streben scheinen aus dem Boden zu wachsen und sich selbstständig zu verweben. Die Beine des Piloten in ihrem Exoskellet wirken wie eingepasst, als würden die Filamente des Stuhls sich an die Streben des Exos schmiegen und es beinahe festhalten.

Auf den Sitzlehnen liegen die erschlafften Arme des Piloten, eingehüllt in seine stahlschimmerne Panzerung, die nur die Hände freilässt. Seine Finger scheinen sich an dem Sitz festzukrallen.

Wo die Schultern den Hals berühren, zeigt die Panzerung kleine Sprünge und Abdrücke von bloßen Fingern, und der Kopf hängt schlaff zur Seite, nur noch gestützt vom Geflecht des Sitzes und gekrönt von der Verbindungsplatte über seinem Kopf, die an grellblau glühenden Fäden von der Decke hängt. Einen Augenblick bleibt Sskreszta stehen, dann streicht sie sacht über die schimmernden Verbindungsplatten über den Armen des Piloten.°

Um möglichst wenig Risiko einzugehen, legte ich mich einfach über ihn und schob meine Hände und meinen Kopf unter die Platten. Ich bin verdammt froh, dass das Schiff mich angenommen hat. Sonst wären wir in dem Hangar wohl gestorben. Nichtmal Mirel hätte lange gegen alle Synachu in dem Hangar bestehen können.

Über den Rest gibt es nicht mehr viel zu sagen. Ich ließ das Schiff Über den Schacht schweben, dann starteten wir mit der nächsten Staffel und drehten ab, als die Kampfhandlungen begannen. Antov holte uns dann mitsamt Synachu-Jäger in's Schiff.

Und jetzt sind wir auf dem Weg nach Ekk, um ein Versprechen zu erfüllen und zu verhindern, dass aus schlechten Neuigkeiten eine Katastrophe wird.

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Bild von inside

Schöner Spielbericht

Ha, das ruft Erinnerungen hervor :D Hoffe, dass du es schaffst regelmäßig von unseren Runden zu berichten. Ist immer schön das zu lesen^^

Bild von Drak

Freut mich!Ich freu' mich

Freut mich!

Ist auch toll zu spielen.

Ich freu' mich auch schon auf die nächste Runde!

Bild von PiHalbe

1w6 : Feinde

Der Titel liest sich auf rsp-blogs.de ein wenig wie der Gegenpart zu »1W6 Freunde«. :-)

Bild von Drak

1w6 : Feinde

gg War mir noch nicht aufgefallen… Ist aber lustig :)

Sowas passiert, wenn man beim Schreiben nur ans Schreiben denkt und nicht daran, wie das dann später im Verteiler wirkt. Was ich aber richtig finde.

Der nächste Beitrag wird also wohl nicht allzu gut in Suchmaschinen zu finden sein - der Titel ist „Freunde” :)

Spannend und unterhaltsam zu

Spannend und unterhaltsam zu lesen, gefällt mir sehr gut. :)

Bild von Drak

Freut mich!

Wir sind jetzt nur noch 1 Spielrunde hinter den aktuellen Ereignissen - der perfekte Zeitpunkt für ein Intermezzo :)

Die nächsten 4 Wochen wird uns Knox hier die Geschichte seiner Charakterin Kalem erzählen, bis sie die Woche darauf dann zusammenbricht.

(Hab ich schon gesagt, dass ich den Scheduler ungeheuer praktisch finde? Damit können wir sehr lange Texte in der Zeit splitten, so dass wir Leser nicht erschlagen - Kreativität folgt einem anderen Zeitplan als Leselust, und der Scheduler vermittelt zwischen beiden)

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— RowC
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