1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln

Üble Zeitgenossen

Bild von Drak

Was sind schon lokale Streitigkeiten wenn es um das große Ganze geht? Folge Nayres Getral in die Abgründe des Systems und erfahre mehr über die politische Struktur von RaumZeit. Ob Polizei, Militär oder Widerstandskämpfer, Nayres hat schon vieles erlebt und berichtet von ihren Erfahrungen.


"Der Weg ist nicht das Ziel. Er ist nicht einmal wichtig. Wenn alles und jedes auf das Ziel ausgerichtet ist, ist es nicht entscheidend wie man es erreicht. Denn dann steht schon fest, dass man es erreicht."

- Das Ziel, Nayres Getral

Was für ein beschissener Tag. Nayres Getral seufzte und leerte schnell den dritte Perigen. "Noch einen Doppelten", brüllte sie zu dem Barkeeper, der zu laut dröhnender elektronischer Musik fröhlich pulsierende Fäden über sein nicht mehr zu identifizierendes Äußeres legte. Die laute Musik und die Perigen taten ihr gut. Scheiß System! Selbst hier, in diesem abgewrackten Nirgendwo lassen sie mich nicht in Ruhe!

Sie saß schon seit guten zwei Stunden in der Bar und versuchte sich mehr oder minder ernsthaft zu betrinken. In der Masse an Leuten fühlte sie sich einigermaßen sicher. Vor allem, weil mindestens die Hälfte der Leute hier bestimmt nicht gut auf das System und ihre Häscher zu sprechen seien. So nahe an den 'Flackernden Vierteln' wird sicherlich kein Kontrolleur ungesehen vorbei kommen.

Aufzeichnung 131: Das System

"Wenn das System überleben soll, dann gebt mir die Macht zu tun was nötig ist. Ich entscheide dann für euch. Eure Hände bleiben rein und mein Gewissen wird leiden. Aber wenigstens überleben wir dann diesen Krieg."

- Arkin Zena, Zatkrieg

Das System bezeichnet das Zentrum der Macht, das Exekutive, Legislative und Judikative in sich vereint – ein diktatorisches Regime, in dem der Einzelne keine Rechte hat, das keinen Willen zu Veränderung zeigt und dem man willenlos zu folgen hat.

Das System ist das abstrakte Gebilde der Regierung, zusammengehalten von den Xynoc und verteidigt von der Raumpatrouille und dem Militär, getragen von Räten und einzelnen Regierungen, um der Masse ihren Willen aufzuzwingen. Wir müssen es bekämpfen, wir müssen es bezwingen, wir müssen für Gerechtigkeit sorgen.

~ Für Rebellen, inside

Wieso mussten diese dummen Kontrolleure von der Raumpatrouille die Sicherheitsuntersuchung auch unbedingt in diesem Quartal genau hier machen? Mit leicht zittrigen Händen kippte Nayres den Doppelten runter. Während er die Übelkeit in ihrer Kehle verbrannte, betrachtete sie ihre Hände. So viel Blut klebt schon an ihnen. Jetzt auch noch die von zwei unschuldigen Sicherheitskräfte. Es ist einfach Scheiße auf der Flucht zu sein. Ich werde dich finden und töten, Tanas, ich werde dich in einzelne Stücke reißen und wenn es das Letzte ist was ich tue.

"Noch einen Doppelten, verflucht!" schrie Nayres über die Musik. Aber der Barkeeper schien sie nicht zu hören. Er war gerade mit einem Ranmex im Gespräch.

"Was für ein beschissener Laden", murmelte Nayres und erhob sich. Die Welt schwankte kurz und sie musste sich an ihrem Tisch festhalten. Blick gerade aus. Und jetzt auf zur Bar!

Aufzeichnung 136: Die Raumpatrouille

"Erfahren? Außergewöhnlich? Begeistert und motiviert?
Die Raumpatrouille braucht Leute wie dich!
Wir beschützen die Armen. Wir helfen der Gerechtigkeit und setzen das gute und schöne Potenzial der Gesellschaft frei.
Bewerbe dich noch heute bei uns und erhalte 50% mehr Lohn für die ersten zwei Jahre."

- Fragwürdige Werbekampagne der Raumpatrouille

Die Raumpatrouille ist die Staatsgewalt per se. Sie hat unzählige unabhängige Abteilungen, ist hierarchisch organisiert, und übernimmt alle gewöhnlichen und ungewöhnlichen polizeilichen Aufgaben. Sie ist nicht das Militär, führt keinen Krieg oder belagert Planeten, sondern soll interne Verbrechen aufdecken um für Frieden und Sicherheit zu sorgen. Sie ist ähnlich wie unsere Polizei und Verwaltungsorgane zusammen.

Es gibt über 120 verschiedene Abteilungen, von Abteilung 98 Pflanzengestaltung über Abteilungen für Literaturverbrechen oder Kunsthandel, bis hin zu den 23 geheim operierenden Abteilungen, von denen meist nicht einmal die Namen bekannt sind. Die Raumpatrouille ist eine bekennend geheime Organisation, vom System legitimiert um anders Denkende zu vernichten. Widersetzt euch der Gewalt des Systems mit allen Mitteln.

~ Für Widerstand, inside

Nayres schob sich grob durch die doch dichter werdende Menge an Terranern und Ranmex in Richtung Bar. Wenn das Getränk nicht zu mir kommt, dann komme ich halt zu Getränk, knurrte sie innerlich. Und wo kommen diese ganzen Terraner denn plötzlich alle her? Ist hier ein Wespennest? Gerade in den letzten zwei Stunden hatte sich der Laden hier enorm gefüllt.

"Hey", brüllte sie, als sie die Theke fast erreicht hatte. "Noch einen!" Sie wedelte mit ihrem leeren Glas und schritt zielsicher, so kam es ihr wenigstens vor, auf den freien Hocker, direkt vor dem Barkeeper zu.

"Probleme?" knurrte sie den Ranmex an, der sie eine Zeitlang von der Theke aus beobachtet hatte wie sie sich zu ihrem hoffentlich neuen Getränk bewegte. Verdammte Bilder. Die gehen mir einfach nicht so schnell aus dem Kopf.

Der Technophobenrat

Der Technophobenrat ist ein Zusammenschluss lokaler Planeten und Regierungen, die Technologie als gefährlich und verachtenswert ansehen. 'Traum Anderer' liegt am Rande dieses Gebietes.

Sie sah die Kontrolleure noch vor sich. Ihre gefälschte ID war dummerweise beim Ausgang zu der 'Alten Zeit' in eine "detailliertere Kontrolle" geraten. Die hiesigen Sicherheitskräfte hatten Besuch von Remi bekommen und mussten ihre Protokolle überprüfen lassen. Und genau sie wurde natürlich dazu ausgewählt ihre ID genauer überprüfen zu lassen.

Ihre gefälschte ID sollte einer solchen Überprüfung wahrscheinlich standhalten und deshalb folgte sie mehr oder minder freiwillig den zwei Sicherheitskräften. Nach zwei Quergängen und einer Schleuse waren sie auf dem Rundgang der Docks für die 'Alte Zeit'. Und vorne, in einem kleinen Raum mit einer Schreibe, war das Symbol der Raumpatrouille aufgesprayt, wo die aktuellen Kontrolleure ihre Überprüfung machten.

Durch die Scheibe sah sie schon eine Terranerin mit ihrem Persönlichen Assistenten reden. Normalerweise wäre sie ja mitgegangen. Sie wusste aus der Vergangenheit, dass das normalerweise halb so wild war, doch dann sah sie einen Schatten hinter der Schreibe. Waren das Mitglieder der Raumflotte? Sie verlangsamte ihre Schritte. Wenn das stimmte und sie auffliegen würde, gab es kein Entkommen. Was macht die Raumflotte denn hier?

"Hey, beweg dich", meinte einer ihrer Begleiter und deutete mit seinem Lasergewehr von ihr zu der Tür.

Entscheide dich. Sie ging zwei weitere Schritte Richtung des Raumes. Auch der zweite Wachmann war stehen geblieben. Ein zweiter Schatten tauchte in dem Fenster auf. Sie sah das Symbol der Raumflotte auf der Uniform des Schattens prangern. Das ist eindeutig die Raumflotte. Verdammt...

Blitzschnell beschleunigte sie ihre Schritte und öffnete sich der Konklave. Ein purpurnes Flackern durchbohrte den halb ausgeleuchteten Raum, als ihr Psischild die erste Ladung der Lasergewehre abfing. Dann bohrten ihre Psiklingen sich mühelos durch die leichten Schutzwesten ihrer beiden Bewacher. Und jetzt renn!

Aufzeichnung 137: Die Raumflotte

"Die Geschichte wird sich nicht an die Schwachen erinnern."

- General Cyrel Gemer Trehol

Das Militär des Systems heißt Raumflotte. Die Raumflotte ist die Streitmacht des Systems und ist sowohl technologisch wie zahlenmäßig den meisten Fraktionen hoch überlegen. Die Konklave oder die Zat sind die einzigen Fraktionen die für sich genommen es mit der Raumflotte aufnehmen können. Die Zat wegen ihrer Schieren Masse und die Konklave durch Technik und Schlagkraft.

Aber das System wird es zu einem globalen Konflikt kommen lassen. Es kontrolliert ja neben dem Militär auch andere Einrichtungen die für die strategische Kriegsführung enorm wichtig sind. Und zu guter Letzt gibt es noch die Xynoc, die einen Konflikt zur Not auch durch die Ausrottung einer ganzen Spezies beenden können.

~ Für Geisteskämpfer, inside

Space Marines

Die Eliteeinheit der Raumflotte sind die Space Marines. Allein die Ankündigung dass ein Stoßtrupp sich um einen Konflikt kümmern soll, zwingt die meisten Parteien den Verhandlungstisch. Das ist ein Zwang zum Frieden.

Ein geistiger Schlag riss Nayres aus ihren Gedanken. Wie durch Zwang wanderte ihre Aufmerksamkeit auf den Bareingang. Ihr Blick engte sich ein. Wie durch Honig schritten ihre Gedanken voran. Wehr dich...

Die Konklave schien weit weg zu sein. Nur die Gestalt, verschwommen im Türeingang existierte. Mitras, hilf mir, doch Mitras war nur ein kleiner Gedanke im Raum der Unendlichkeit der sich vor ihrem inneren Auge öffnete. Die hell brennenden, göttlichen Schwingen in der Tür überstrahlten ihre Verbindung zu ihrem eigentlichen Wesen.

Mitras, gib mir die Kraft zu kämpfen, dachte Nayres und zwang ihre Augen auf den Boden, weg von den starr bohrenden Augen, die sich langsam aber sicher immer tiefer in ihren Geist brannten und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus ihr saugten wie ein Blutegel den Lebenssaft seines Opfers trankt.

Dann, mit einem Schlag, war ihr psionisches Potenzial wieder da. Die Verbindung zur Konklave durchfloss sie wie ein heißer Quell.

Sie sprang auf und hämmerte ihr Psischild gegen den unbekannten Angriff. Ihr Psiklingen fauchten in der Luft. Sie sprintete vorwärts.

Dunkle Augen durchbohrten ihren Rücken. Ein kalter Schauer der Angst durchfloss sie. Der Geruch von Speichel und Blut pochte in ihren Nasenflügeln. Sie hatte das Gefühl ein gigantisches Tier stehe hinter ihr. Sie holte aus...

"Aber bitte!" Kejols Stimme durchbrach den Bann. Sie stoppte mitten in der Drehung und blicke sich verwirrt um. In der Tür stand ein Malux und blickte abfällig in den Raum.

Ich sollte ihm eine Lektion erteilen, dachte sie während der Malux langsam durch die Bar schritt. Alle Augen folgten ihm ehrwürdig, doch er blickte nur kurz Nayres an, scheinbar wissend, was nur ein Malux wissen kann, und verschwand hinter der Theke. Ein kalter Schauer strich ihr über den Rücken als sie an die Kontenpunkte des Schicksals dachte, die sie durch seine Augen kurzzeitig hatte spüren können.

"Hexer und Scharlatane!" grunzte Nayres und ließ ihre Klingen und ihr Schild wieder fallen. "Und zu Stolz um endgültig zu sterben“, knurrte sie weiter, als sie sich wieder auf ihren Hocker an der Bar setzte. "Oder viel zu feige um für Rache zu kämpfen."

"Die Geschichte hat ihnen auch ordentlich zugesetzt", erwiderte der Ranmex neben ihr, dessen Augen noch einen leicht abwesenden Blick in sein Inneres warfen. "Die Xynoc haben immerhin einen Großteil ihrer Rasse ausgelöscht und ihren Heimatplaneten dem Sternenstaub gleich gemacht. Wer will schon in einen aussichtslosen Kampf ziehen?"

Macht der Xynoc

Die Xynoc haben bisher noch nie direkt in einen Konflikt eingegriffen. Zwar helfen Protektoren ab und an globale Konflikte zu beenden, doch bisher hat das System es mit den Göttern immer selber geschafft Brandherde einzudämmen. Kurzum, die Xynoc führen keinen Krieg, denn sie sind der Frieden.

"Wie schon gesagt, Feiglinge. Wir Synachu kämpfen bis in den Tod um unser Ziel zu erreichen." Nayres kippte den letzten witzlosen Rest ihres Getränkes runter. "Und dieser Malux hätte seine Lektion gelernt, wenn ich mit ihm fertig gewesen wäre."

"Nicht hier in Kejols Bar", meinte der Ranmex besorgt. "Kejol sorgt für Ordnung. Er allein."

"Ordnung? Das hier ist das reinste Chaos", schnaubte Nayres verachtend. "Ordnung ist nur die Konklave und die Khala. Nur durch sie kann es Frieden geben."

"Die Konklave? Dann wären wir alle schon ausgerottet", entgegnete ihr Nachbar ruhig. "Das System sorgt wenigstens für ein bisschen Gerechtigkeit, wenn auch nicht konsequent genug."

Enklaven

Die Konklave der Synachu ist weit über die gesamte Galaxie verstreut. Doch gibt es immer wieder Enklaven, autonome Städte oder gar Planeten, die reisende Synachu betreten können und somit wieder eins mit ihrer Gesellschaft werden können. Nicht alle Enklaven sind offiziell im System registriert und haben somit auch keine Überwachung. Man munkelt, dass die Synachu in ihren dunklen Standorten den globalen Krieg der kompletten Unabhängigkeit planen.

"Ha, das System! Dass ich nicht lache!" spuckte Nayres aus. "Die sind doch nur Puppen der Xynoc! Wenn die Götter sprechen, dann springt der Pöbel. Eine richtige Plage, schlimmer als die Zat und ihre widerlichen Kolonien und angebliche friedfertige Integration. Die Konklave wird sich ihrer annehmen. Aller Annehmen."

Der Ranmex neben ihr schwieg. Seine Augen huschten durch den Raum. Dann senkte er seine Stimme. "Die Xynoc sind Götter. Ich verstehe ihre Entscheidungen auch nicht immer, aber wie die Jungh werden sie wissen was sie tun."

"Götter?" Nayres war fassungslos. Wie konnte dieses Geschöpf auch nur denken dass die Xynoc nur annährend ein Wohl für irgendetwas sein könnten. Und erst das System?

"Wo waren diese angeblichen Götter als unschuldige Planeten von den Zat überrannt wurden?" Ihre Stimme bebte vor Wut. Der Gedanke an die zahllosen Schlachten um die Grenzgebiete mit den Zat bei ihrer alten Konklave und den Verlust von vielen gute Freunden ließ ihren Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen.

"Ich war da", zitterte ihre Stimme in Gedanken versunken und sie fasste sich instinktiv an ihre zerfetzten Haare. Der Zatling hatte ihren Schild in einem unachtsamen Moment durchschlagen, was sie fast das Leben gekostet hatte. "Ich habe gesehen wie das System im Auftrag der Xynoc ganze Planeten in Wüsten verwandelten, ich habe gesehen wie Schlachtschiffe im Auftrag der Götter einen unserer Vorposten pulverisierten."

Nayres Wut brannte jetzt Lichterloh. Die Erinnerungen an alte Zeiten hatten sie vergessen lassen wo sie genau war und wer ihr gegenüber saß. "Ich habe kein Problem mit dem Kampf. Ich bin Mitras und diene nur der Konklave. Aber als man mich beschuldigt hatte mit dem Rebellenpack zusammen zu arbeiten, da hat man meine Verdienste vergessen und wollte mich abschlachten wie Vieh!"

Aufzeichnung 157: Kämpfer gegen Ungerechtigkeit

"Dieses instabile Geschwür wird noch der Tod unserer gesamten gesellschaftlichen Errungenschaften sein. Dieser Verband von verrückten Terroristen und lokalen Radikalen verdirbt schon unsere Kinder. Ich fordere den 'Großen Rat' dazu auf diese Vereinigung ein für alle Mal zu verbieten und alle Mitglieder mehr als nur hart zu bestrafen."

- Aufruf zum Kampf gegen die Rebellen

Wie viele von euch war auch ich auf Nerde ein Rebell. Und ich war stolz darauf, gegen Ungerechtigkeit und korrupte Regierungen zu kämpfen. Ich war begeistert, gegen ein System der Unterdrückung mit meinem Leben zu stehen.

Auch in den Weiten des Universums gibt es Rebellen. Und genau wie wir kämpfen sie für Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit. Sie sind dezentral organisiert, meist kleine Splittergruppen, welche ihre lokalen Probleme mit den Regierungen ausfechten.

Gerüchten zufolge sollen auch weitaus größere Verbände von Rebellen existieren, welche kleinere Brandherde unterstützen und für größere Ziele kämpfen. Sie sollen Forschungslabore betreiben, Rohstoffe abbauen und sogar ganze Planeten im Geheimen für ihre Sache untergraben haben.

Mobile, schlagkräftige Einsatztruppen, bereit, sich dem großen Wolf entgegen zu werfen, wenn dieser sein Maul zu weit aufreißt. Das ist fast zu schön um wahr zu sein. Ich muss Nachforschungen über diese Gerüchte anstellen.

~ Für Friedensbringer, inside

"Ruhig", versuchte der Ranmex sie zu beschwichtigen. "Ich sage ja nicht, dass alles gut ist. Aber eine solche Anschuldigung würde ohne Beweise ja keiner Untersuchung von Remi standhalten."

Remi

Remi ist der zentrale Verwaltungsknoten des Systems in diesem Abschnitt des Systems. Der Große Rat trifft hier politische Entscheidungen und alle großen Verbände haben hier einflussreiche Vertretungen sitzen.

"Standhalten?" Nayres sprang aus ihrem Stuhl. "Dieser Scheißkerl hat mich gnadenlos denunziert und hat die gesamte Raumflotte auf mich gehetzt!" Zitternd vor Wut leerte sie den Perigen in einem Zug. Ein wohlig warmes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus und ihre Gefühle wurden gedämpft. "Remi und der beschissene Rat. Die halten sich für die Größten und verabschieden Gesetze, um die Konklave zu schwächen und ihren korrupten Freunden aus der Wirtschaft zu helfen. Wir wären ohne Remi besser dran."

"Und uns der harten Hand von Wirtschaftsriesen überlassen? Ganz zu schweigen von anderen Bedrohungen wie den Zat oder der Konklave?" Der Ranmex rümpfte die Nase. "Ich finde das System nicht gut, aber ohne seine Macht würden wir in der tiefsten Dunkelheit versinken."

"Das System ist ein Verbrechen!" brüllte Nayres und hielt ihre fauchenden Psiklingen-Klingen vor das Gesicht des Ranmex. "Die heilige Konklave und die Khala sind die einzig wahren Götter!"

Globale Institutionen

  • Die Raumpatrouille übernimmt im System alle polizeilichen und Verwaltungstechnischen Aufgaben.

  • Mit der Raumflotte hat das System eine eigene militärische Streitmacht, unabhängig von lokalen Regierungen und anderen Verbänden.

  • Als den Großen Rat bezeichnet man die Legislative des Systems. In Remi kommt dieser für den hiesigen Sektor zusammen. Hier sitzen Vertreter von lokalen Regierungen und Verbänden und treffen globale, systemweite, politische Entscheidungen.

  • Die Rebellen sind eine global agierende Widerstandsgruppe, welche die Macht des Systems durch gezielte Angriffe schwächen will.

  • Der Schutzpatron des Systems sind die Xynoc, Götterwesen und die eigentlicher Herrscher über das System.

  • Das Unternehmen Hand von Kor kontrolliert fast alle Transportwege im Universum und gilt als neutraler Boden, selbst gegenüber dem System. Auf ihren Stationen und Schiffen kann man sich sicher sein, dass man mit keiner Macht Ärger bekommt, egal was man angestellt hat.

Lokale Gruppierungen um "Traum Anderer"

  • Der Technophobenrat ist ein Zusammenschluss von Planeten und Regierungen, die Technologie als gefährlich und verachtenswert ansehen.

  • Es wimmelt um 'Traum Anderer' von Piraten und radikalen Söldnertruppen. Die Folgen davon sind unsichere Flugrouten und ein hohes Gewaltpotenzial.

  • Am Rande des Technophoben-Gebietes und um Remi gibt es einige kleinere geduldete Zat Kolonien vom Natras-Stamm. Gerüchten zufolge sind diese jedoch weit zahlreicher und dringen immer weiter in das Technophobengebiet vor. Ob das die Wahrheit ist oder jemand nur viel Geld mit der Angst machen will kann keiner sagen.

Sprachen in RaumZeit

In einem so großen Universum kann man nicht erwarten, dass die Sprache einheitlich ist, vor allem wenn die Rassen alle unterschiedliche Wege zur Kommunikation eingeschlagen haben. Universalübersetzer sind die Lösung dafür. Sie bestehen meist aus zwei Modulen: Nanobots, die in regelmäßigen Abständen (jedes Jahr) injiziert werden müssen und einer externen Einheit, die meist die Größe eines Fingernagels hat. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten:

  • einfacher Übersetzer: verbreitetes Modell und nicht lernfähig. Es besitzt nur einen bestimmten Sprachschatz und neue Sprachen müssen extern geladen werden.
  • Übersetzer mit Kopplung zum persönlichen Assistenten: rudimentäre Funktion zum Erlernen unbekannter Sprachen und Dialekte. Dialekte können schnell innerhalb von einem Tag von vorhandenen Sprachen abgeleitet werden, neue Sprachen benötigen mehrere Tage und einen Lehrer.

Universalübersetzer können nicht alle Feinheiten aller Sprachen abbilden. Dazu werden spezielle Module und Training benötigt. So können Gravitationwellen der Onoroth nicht abgebildet werden, psionische Kommunikation ist auch nicht möglich, aber auch alle Nuancen der Harithgard-Düfte oder die spektrale Abdeckung von Licht- oder Schallwellen ist nicht immer gegeben. Trotz diesen Einschränkungen ist die Kommunikation zwischen den verschiedenen Spezies mit einem Universalübersetzer in den meisten Fällen kein Problem.

Konsolen funktioniert grundlegend anders als Sprache, da sie auf multilinguale Operationen hin entwickelt wurden. Sie besitzen beschreibende Formen und Muster, welche die Nanobots direkt in die entsprechende Sprache oder Anweisung übersetzen können.

Begrenzte KIs

Nachdem mehrfach unkontrollierte künstliche Intelligenzen (KIs) riesige Gebiete verwüstet haben, werden heute die Lernfähigkeit der KIs stark eingeschränkt. Die meisten Computersysteme sind nicht lernfähig. Unter den Lernfähigen kann der größte Teil nur die sozialen Interaktionen und ein paar Buchhaltungsfunktionen optimieren. Diese nur an der Oberfläche lernfähigen Systeme sind unter persönlichen Assistenten (PAs) verbreitet. Und der verbleibende Teil der KIs muss sich jede Weiterentwicklung über das Lizenzsystem legitimieren lassen.

KIs ohne diese Begrenzungen werden von Spezialeinheiten der Raumpatrouille unerbittlich verfolgt und ausgelöscht.

Arbeiten und Leben in RaumZeit

Bürger des Systems zahlen mit Kredit (creds), die über das Lizenzsystem mitverwaltet wird. Piraten handeln mit abgekoppelten Credsticks, die in creds umgewandelt werden können, aber keine Überwachung der Transaktionen erzwingen.

Einkommen

Folgende Listen über Einkommen rechnen das Einkommen pro Monat abzüglich von Steuern. Je nachdem in welchem Gebiet man wohnt, können die Einkommen um bis zu 25% höher oder geringer ausfallen (der Lebensstil ist dann auch proportional teurer). Um Leben zu können, muss von dem Einkommen der Lebensstil (siehe unten) abgezogen werden und alle anderen noch zu bezahlenden Dinge, wie Wohnung, Raumschiffe und weitere Ausgaben. Aber Achtung, je nachdem was man arbeitet verdient man zwar viel Geld aber hat keine Zeit es auszugeben.

| Job                      | Einkommen / mth | Ausbildung / yrs |
|--------------------------+-----------------+------------------|
| Putzmann                 | 400cr           | keine            |
| Dockarbeiterin           | 550cr           | 2 Jahre          |
| Mechaniker               | 700cr           | 6 Jahre          |
| Soldatin                 | 800cr           | 6 Jahre          |
| Kommunikationsoffizier   | 1'300cr         | 14 Jahre         |
| Medizierin               | 1'900cr         | 20 Jahre         |
| Wissenschaftler          | 3'100cr         | 30 Jahre         |
| Freier Subraumpilot      | 3'800cr         | 30 Jahre         |
| Obere Systemvewaltung    | 4'700cr         | 34 Jahre         |
| Subraumpilotin der Gilde | 15'000cr        | 62 Jahre         |

Lebensstile

Je nachdem welchen Lebensstil die Leute pflegen brauchen sie mehr oder weniger Einkommen. Im folgenden daher eine kurze Liste von interessanten und verbreiteten Lebensstilen wie sie in RaumZeit zu finden sind. Der Lebensstil deckt alle Ausgaben ab, nicht jedoch die Wohnung, Raumschiffe und einmalige Anschaffungen.

  • Schnitzer: kauft und bastelt handgearbeitete Produkte statt zu arbeiten; Preis: 50cr / Monat (und keine Zeit zu arbeiten)
  • Dockerin: trifft sich mit Freunden, trinkt und diskutiert über die neusten Asteroidenrennen; Preis: 140cr / Monat mit billigem Fusel
  • Holo: kennt die neusten Sendungen und die aktuellsten Trends und sonst nichts; Preis: 160cr / Monat
  • Techno-Freak: überhäuft sich mit Lizenzen und technischen Spielereien; Preis: 250cr / Monat (und beliebig viel mehr)
  • Neo-Raver: pilgert zu den coolsten Raves und sonstigen Exzessen; Preis: 300cr / Monat
  • Extremsportler: gibt sein Geld für die neuste Sportausrüstung und den geilsten Adrenalin-Kick aus; Preis: 350cr / Monat
  • Holodeck-Junkie: hängt in den coolen Kanälen im Netz und zockt statt zu essen; Preis: 500cr / Monat mit Holo-Rabatten
  • Cyberpath: rüstet seinen Körper über alle Grenzen auf oder nur um dem neusten Trend zu folgen; Preis: 600cr / Monat
  • Neureicher: trifft sich mit seinen Schickeria-Freunden in seiner Neo-Zen-Wohnung (extra zu zahlen) zu Champagner und pseudo-idealistischem Gelaber in Kostüm und Rolli; Preis: 1'000cr / Monat + Wohnung (~3000cr)
Essen und Wohnen

Wohnraum kann, je nach Region, enorm teuer werden. Gerade wenn Raumstationen überfüllt sind, steigen die Wohnkosten ins unermessliche, da Raum nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Aber auch auf Planeten kann der Wohnraum knapp sein. Nur wenige Planeten sind terraformed und erlauben, dass sich alle frei auf ihnen bewegen können.

  • Essen: 40cr pro 1 Monat für Selbstversorgen / 6cr für ein einfaches Essen mit Getränk / 17cr für ein gehobenes Essen
  • einfaches Hotelzimmer: 35cr pro Sy, Lage am Rande der 'Flackerndern Viertel' oder an den Docks
  • gehobenes Hotelzimmer: 80cr pro Sy, geschützte Lage in der "Alten Zeit". mit vielen eigenen Vergnügungsmöglichkeiten
  • einfache Wohnung: 300cr für 1 Monat, Lage am Rande der 'Flackernden Viertel' oder an den Docks
  • gehobene Wohnung: 1100cr für 1 Monat, geschützte Lage in der "Alten Zeit".
  • extravagante Wohnung: 4200cr für 1 Monat, geschützte Lage in der "Alten Zeit".
Freizeit
  • Ein Drink: 3cr pro Drink
  • Holodeck: 5cr pro Umdrehung, jegliche Art von Spielen und Freizeitunterhaltung. Meist vollsensorisch mit Diodennetz oder Chipbuchse eingeklinkt
  • Turnierbeitrag: 25cr (lokal) / 70cr (intergalaktisch über Subraumfunk), Turniere jeglicher Art
Das eigene Schiff
  • Dockplatz für ein Schiff: 200cr pro Monat (einfach) / 900cr pro Monat (gehoben), Energie und Versorgung sind inbegriffen / gesicherte Lage mit extra Fracht- und mehreren Personenzugängen und einfachen Reparaturarbeiten
  • Energieladung: 750cr pro Ladung, kleine Schiffe mit Impulsantrieb brauchen eine Ladung für die Durchquerung eines Planetensystems, Grav-Antriebe, die in der Nähe von Gravitationsquellen viel schneller sind, brauchen dafür 4 und Gleitschiffe, die interstellar reisen können, brauchen 12 Ladungen für den Transport von "Traum Anderer" in den Randbereich eines typischen Planetensystems im Technophoben Raum und zurück.
  • veraltetes kleines Schiff mit Impulsantrieb: 45'000cr, Impulsantrieb, einfache KI, 4 Kabinen, kleiner Aufenthaltsraum und kleiner Lagerraum; Abmessungen: 20m x 10m x 7m, 2 leichte Laser
  • gebrauchtes Frachtschiff mit Grav-Antrieb: 1'200'000cr, Impuls- und Gravitationsantrieb, 8 Kabinen, zwei Aufenthaltsräume und einen 86km³-Lagerraum; Abmessungen: 200m x 25m x 30m, keine Bewaffnung
  • neues kleines Gleitschiff: 800'000cr, Impulsantrieb und Überlicht-Gleitantrieb, 2 Kabinen für je 2 Personen und einen kleinen Aufenthalts-/ Lagerraum; Abmessungen: 15m x 8m x 6m, 1 Laser
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„Eine interessante Denk­richtung, die sich für mich als altem DSA Spieler fast schon ungewohnt schlank anfühlt.“
— Philipp von Phönixbanner
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