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Angstgesellschaft: Jugendamt sagt Larp wegen "Amokgefahr" ab

Bild von Drak

Edieh hat in seinem Blog von der Absage eines Larps wegen Amokgefahr berichtet, und nachdem mein Kommentar immer länger wurde, habe ich ihn zu einem Blogeintrag umfunktioniert :)

Ich war bisher erst auf zwei Larps, aber eine Larp wegen Amokgefahr abzusagen halte ich für vorbeugende Inkompetenz.

Bei einer Larp haben Jugendliche (und Erwachsene) die Chance genau das zu erleben, was ihnen von der Gesellschaft oft vorenthalten wird, nämlich Gemeinschaft, und dass sie wichtig sind.

Und im Gegensatz zu Computerspielen treffen sich die Leute physisch, so dass viel engere Bindungen und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl entstehen können. Meiner Einschätzung nach ist ein Larp-Wochenende außerdem nicht gefährlicher als ein Pfadfinderausflug. Selbst von der Stimmung her gibt es einige Paralellen (Lagerfeuermusik, Nachtwanderungen, Schauergeschichten, ...).

Ich habe jetzt gerade noch den Artikel bei Der Westen gelesen, und um ehrlich zu sein würde ich persönlich das Jugendhaus schlicht als Aufenthaltsraum umfunktionieren und die gesamte Larp auf irgendeine Wiese verlagern.

seufz

Ich hatte ja erwartet, dass sie nach dem Amoklauf wieder auf Internet, Computerspielen und dem Fernsehen rumhacken. Aber dass sie auf Fantasy-Larps losgehen, die so wirklich gar nichts mit dem Amoklauf zu tun haben, hätte ich nicht erwartet. Vielleicht war ich zu gutgläubig.

Unsere Gesellschaft hat doch mehr Angst davor als ich dachte, selbst zu erkennen, dass es die Normalgesellschaft ist, die Amokläufer hervorbringt. Da wird dann gleich auf alles fremd erscheinende geschossen, nur um nicht zugeben zu müssen, dass unsere Gesellschaft menschenfeindlich geworden ist.

Leider trifft es dann genau die Nischen, in denen sich einige selbst eine menschlichere Nebenwelt geschaffen haben.

Mal sehen wann es Pen-and-Paper trifft. Am Besten machen wir uns schonmal bereit, unseren Rollenspielladen zu schützen. Wie wäre es mit einer Unterstützungsdemo?

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Traurig aber wahr

Ich kapier's auch nicht... Ne Demo wäre ne echt tolle Idee, aber Dort mund ist leider etwas weit weg. Kann man da ne Petition oder sowas einreichen?

Bild von Drak

Petition

Wie wäre es mit einer ePetition dafür, dass Larp und Pen-and-Paper als Freizeitbeschäftigung mit Fußball und Schach gleichgesetzt werden sollen?

Was gibt es da an Rechtsgrundlagen? (sollten wir klären, bevor wir eine unrealistische Petition einbringen)

PnB hat inzwischen 26 Jahre Tradition und Rollenspiele sind sozialfördernd. Um das nachzuweisen haben wir seit Nackter Stahl vs. Prometheus Games auch ein sehr schönes Gerichtsgutachten :)

Schaffen wir es, binnen 3 Wochen 50.000 Unterzeichner zu finden? (oder wenigstens 5.000, damit die Petition zumindest Gewicht hat)

Bild von PiHalbe

Recht und Masse

Von den rechtlichen Gegebenheiten her, habe ich leider keine Ahnung. PnP mit Schach oder anderen Gesellschaftsspielen gleichzusetzten finde ich noch angebracht. Bei LARP bin ich mir nicht so sicher. WIe ist das denn mit anderen Grossgruppenspielen die etwa von Pfadfindern oder Studenten organisiert werden? Die sind vermutlich naeher dran. Solche Spiele sollten aber auch wertvoll sein, da sie nicht nur Gemeinschaft, sondern auch Bewegung an der frischen Luft foerdern.

In drei Wochen 50k / 5k Unterzeichnungen zu bekommen erachte ich allerdings nicht fuer so einfach, es sei denn, man findet einschlaegige LARP-Foren. Ich weiss nicht, wie hoch da der Online-Anteil ist ...

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Kommentare



„Durch das fixe Regelsystem haben wir nur sehr wenig Zeit auf Regelebene verbracht und hatten mehr Muße, auf das Setting einzugehen.“
— PiHalbe: Mutant — Under­gångens Arvta­gare
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