1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln

Ekk (1): Panische Besatzer

Bild von Drak

Die Tiefsee ist bei weitem feindlicher als die Leere, und Ekks Besatzer wissen es.

Statt den typischen Soldaten und Sicherheitsleuten, die wir nichteinmal mehr töten müssen, um an ihnen vorbeizukommen, begrüßten uns schwerbewaffnete Kämpfer in psigeschirmten Ganzkörperpanzern mit ausreichendem Schutz, um dem Wasserdruck standzuhalten – und einem einzelnen Blasterschuss sowieso.

Und statt wie üblich zu warten, bis das Schiff sauber gelandet war, entluden sie die Fracht selbst, während wir noch in den geschirmten Kryokapseln lagen.

Kaum hatten wir den Frachtraum verlassen und Mirel gesagt, dass wir den Weg raus alleine finden würden, tauchten die ersten Gerüsteten auf und deckten uns mit einem Geschosshagel ein. Als wir in Türrahmen in Deckung gingen, flogen sofort Granaten und ließen die Hülle meiner Panzerung brechen wie Billigplastik.

Selbst ihre Visiere waren gut genug gepanzert, dass ein direkter Treffer meines Blasters sie nur zeitweise schwärzen aber nicht durchdringen konnte, und ihre Servos waren stark genug, dass sie uns einfach auseinandernehmen konnten.

Hätte Kalem nicht auf winzige Schwachstellen zwischen den Panzerplatten gefeuert, und hätten die Gepanzerten sich nicht auf Granaten verlassen, die ich durch eine psionische Berührung direkt außerhalb ihres Schildes zünden könnte, wären wir wohl nie wieder ans Tageslicht gekommen.

So konnten wir uns ausreichend Zeit erkaufen, um im Aufzug davon zu kommen und eine Außenwand aufzubrechen. Sie war zwar psionisch getarnt und nicht als Außenwand zu erkennen, aber unter ausrechendem Innendruck brach sie auf. Statt wie erwartet in einem weiteren Deck zu sein, konnten wir direkt ins Wasser springen. Ich packte Kalems Fuß und zog sie psionisch durchs Wasser. Als wir außer Reichweite des Kommandoschiffes waren, setzte Kalem mit ihrer Stabwaffe einen Notruf ab.

Zwei Stunden später stieg eine Taucherglocke aus der Tiefe und wir wurden von Ekkarion Sicherheitsleuten abgeholt.

Zu unserem Glück wurden wir nicht sofort festgenommen, als Kalem begann von Problemen mit dem System zu reden. Stattdessen brachten sie uns zu dem Leiter der Wachen der Unterwasserstadt.

°Riesige Algenstränge ziehen an der Taucherglocke vorbei. Ihre Wurzeln verlieren sich in die Tiefe. Vielfältig leuchtende Fische tummeln sich um die Algenstränge und erfüllen die Tiefe mit vielfarbigem Glühen.

Die Taucherglocke dreht sich und die Algenstränge gleiten aus dem Gesichtsfeld. Für Augenblicke ist nur die schwarze Leere zu sehen, dann tauchen von der Seite der Sichtscheibe neue Lichter auf.

Winzige Funken umschwirren eine schimmernde Blase, die wie schwerelos in der Tiefe schwimmt. Die sanft leuchtende Membran der Außenhaut enthüllt nur ein verschwommenes Bild ihres Innenlebens. Häuser hängen dort wie Waben an anderen Häusern, und vielfarbige Lampen zeichnen ein verwirrendes Netz sich in alle Richtungen kreuzender Wege nach.

Die Taucherglocke nähert sich der Membran, gleitet näher heran und berührt sie. Dann öffnet sich die Membran, scheint die Taucherglocke zu verschlingen, und schließt sich nahtlos hinter ihr wieder, als hätte sie sich nie geöffnet. Vor der Glocke ziehen leuchtende Fischschwärme durch die Wege der Stadt, die sich nicht nur auf ebenem Boden erstreckt, sondern ebensosehr an riesigen Algensträngen in die Höhe wächst, wie in die Breite.°

Wir wurden in das Büro ihrer Wache gebracht, ich im Druckanzug, weil die 400 Tonnen Außendruck mir sonst binnen Augenblicken das Licht ausblasen würden. Dann erfuhr Kalem, dass der Leiter der Wache dort ein alter Freund aus ihren Kampfsporttagen war, den sie eher bei den Rebellen erwartet hätte.

Er gab uns eine Wohnung, bessere Druckanzüge und den Rat, uns nicht mit dem System anzulegen,

Als ob wir uns an den jemals gehalten hätten. Aber das muss er gewusst haben. Schließlich hat er wärend der gesamten Besprechung unsere Gedanken gelesen, weitaus tiefer als es die Höflichkeit Telepathen sonst erlaubt. Naja, er hat den Preis dafür gezahlt, als er Kalem erzählen ließ, was sie erlebt hat und ich die Beschreibungen mit passenden Erinnerungen unterfütterte. Lies niemals die rohen Gedanken eines Anderen, es sei denn, du bist absolut sicher, dass du mit allem klar kommst, das er erlebt hat. Die Ekkarion scheinen das hier anders zu sehen. Und sie haben bei weitem zu wenig Erfahrung mit Schrecken, um sich das leisten zu können.

Wir hatten also eine Wohnung und die Ausrüstung um zu überleben, leider aber kein Geld. Und das würden wir brauchen, um die Vergiftung der Vorstadt zu untersuchen. Diese Stadt war zwar schön, aber es war leider auch die falsche, und die richtige war mehrere zehntausend Kilometer entfernt.

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Bild von inside

Sehr schön

Schöner Bericht. Gerade die Beschreibung von der Unterwasserstadt ist gelungen. Und das Ende finde ich amüsant^^

Bild von Drak

Freut mich!

Danke für die Rückmeldung! Es ist toll zu wissen, dass die Texte auch anderen gefallen.

Ich habe noch drei weitere hier, muss sie aber noch überarbeiten. Wenn alles klappt, kommen sie dann nächsten und übernächsten Mittwoch ins Netz :)

Bild von inside

Hihi - es geht weiter

Oh ich freu mich schon drauf. Hoffe wir kommen bald wieder zum Spielen.

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— Tim Charzinski in der Rezension bei den Teil­zeit­helden
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