1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln

Ranmex, Tempel und Schatten

Bild von Drak

°Dunkle Schatten stürzen aus dem Himmel.

Dunkle Schatten steigen aus dem Waldboden.

Ein Schatten schwebt in der Luft, ein rotes Stielauge öffnet sich weit.

Eine grauschwarze Hand hebt sich.

Die Zeit fließt wie träge Masse.

Ein Sog entreißt das Leben und Haut und Knochen werden brüchig und schwach.°

Raus!

Dieser Eintrag ist für mich. Die Raumflotte wird ihn sowieso nicht mehr lesen und welche Nachwelt sollte sich schon für uns interessieren, wenn wie hier mitten im Sturm der Zerg von Protektoren ausgelöscht werden?

Aber ich schreibe jetzt seit Jahren, und ich werde nicht einfach aufhören, nur weil ich durch Kalem die Rufe der Zerg gehört habe und dieser ganze Planet gegen uns steht und Fox für einen Verräter an deinem Clan hält. Und er ist jetzt tot, auch wenn sie ihn nicht angerührt haben.

Es sah noch gut aus, als wir auf der Außenstation von Ashar gestartet sind.

"Faria", die Abgesandte des D'sol Clans, hatte uns offiziell angestellt, um dem Transporter des Clans Geleitschutz zu geben, und auf der Meteoriten der D'sol haben wir Kontakt zu 3 Zergwissenschaftlern bekommen, die uns als Wachen und Pilot für ihr Projekt in einem für Wissenschaftler zugänglichen Tempel etwa 1000 km nördlich unseres Ziels anstellten.

Vorher konnten wir auf der Station noch unser Schiff reparieren, nachdem wir den Dockplatz eines Kapitäns erhielten, für den wir zwei seiner Crew gerettet hatten, die bei einem Piratenangriff verletzt worden waren (auch wenn wir noch immer nicht ganz sicher sind, ob sie nicht selbst die Piraten waren).

Einem war der Großteil seiner Haut und Lunge verbrannt, dem anderen der komplette Bauch aufgeschnitten.

Während ich mich um die Verletzten kümmerte, reparierte Kalem Lebenserhaltungssystem, Hülle und GRavitationskontrolle des Schiffes.

Die Verletzten lagen beide in Kryokapseln, und der Körper des Verbrannten reagierte gut auf meine Kraft. Seine Haut, Lunge und verflüssigte Augen regenerierten sich, und er sollte schon in ein paar Tagen wieder einsatzbereit sein.

Als ich mich nach seiner Heilung kurz entspannte und den Kapitän nach Wasser fragen wollte, fand ich ihn in völligem Schockzustand im Cockpit.

Kalem heilte ihn, und als er wirklich realisierte, dass über die Hälfte seiner Crew tot war, ließ ich ihn von seinem Medkit ruhig stellen.

Danach knackte Kalem seinen Bordrechner und gab mit Befehlszugriff. Später passte ich dann die Berechtigungen so an, dass die Befehlsgewalt automatisch an den Kapitän zurückgehen würde, wenn er wieder handlungsfähig würde, und gab auch Kalem, Fox und Antov vollen Zugriff.

Dann kam Fox mit unseren Panzerungen und darin meinem Medkit, so dass ich mich um den zweiten verletzten kümmern konnte. Um sicher zu sein, dass seine gefährlichsten Verletzungen zuerst geheilt würden (seinen aufgeschnittenen Darm), griff ich direkt in seine Bauchhöhle, schob die zerschnittenen Darmteile zusammen und ließ erst dann meine Kraft fließen. Sein Körper nahm die heilung weitaus schwächer an, als der seines Schiffsgefährten, aber es genügte, um sein Leben zu retten. Seine Organe sind wieder verschlossen.

Wieder auf dem Schiff erhielten wir die Bestätigung des Schutzauftrages, wir mussten allerdings noch persönlich vorbei. Zusätzlich bekamen wir das Angebot von 1,5 Millionen creds, wenn wir einen bestimmten Forschungskomplex maximal beschädigen würden. Leider lag der Komplex weit von unserem Ziel entfernt, und wir haben auch jetzt noch nicht entschieden, ob wir annehmen.

Der D'sol Clan war deutlich auf Rache aus, denn sie wurden von dem Clan "Kinder Thanos" fast vollständig ausgelöscht, obwohl sie verbündet waren.

Die "Kinder Thanos" experimentieren gerüchteweise mit Ranmex Biestern, und später erfuhren wir, dass der D'sol Clan wohl starke Anlagen zu Biestern hat.

Als wir Zwischenstation auf dem Meteoriten unserer Auftraggeber machten udn mit ihnen aßen, kamen die ersten Probleme:

Sie hatten Fox erkannt. Da wir in ihrem Auftrag da waren, gab das Clanoberhaupt Fox 12 Stunden, dann würde der gesamte Clan erfahren, wer Fox ist. Unter den Ranmex gilt er als Abtrünniger im Exil, und viele würden ihn gerne tot sehen.

Die Tochter des Clanoberhaupts hat ihn seitdem mit unverholenem Hass behandelt, und als ich während eines Übungsfluges mit ihr im Cockpit war, habe ich sie gewarnt, dass Fox mein Kapitän, Besitzer des Schiffes und Teil meiner Crew ist, und dass ich sie auf der Stelle töten würde, wenn sie ihn angreifen sollte.

Am Abend, noch vor Ablauf der 12 Stunden, waren wir in einer Disko und Kalem hat getanzt, bzw. Kampfbewegungen an den Rhythmus der Musik angepasst, während ich mich auf jede Gefahr für Fox konzentrierte. Obwohl ich ein paar mal falsch reagierte und einmal einer der anderen Gäste durch den Raum flog, als er aussah, als wollte er eine Waffe ziehen, wurde Fox kein einziges Mal angegriffen. Das Clanoberhaupt hatte wohl Wort gehalten, und niemand hatte Informationen rausgelassen.

Am nächsten Tag trafen wir auf die Zergwissenschaftler, mit denen wir zu dem Tempel in der Nähe unseres Ziels kommen wollten.

Einer der Zerg war schlacksig mit vielen Armen, die ihm wie vergrößerte Rippenbögen aus den Seiten wuchsen, der zweite ein psionisch begabter Zergling und der dritte war fast menschlich, bis auf das zweite extrem muskulöse Armpaar, das ihm aus dem Rücken wuchs und um seine normalen Arme herum nach vorne ragte.

Sie alle trugen weiße Forscherkittel, und die Versuchung, ihr Aussehen zu kommentieren war für uns alle kaum auszuhalten, aber es waren unsere Arbeitgeber. Zerg in laborkitteln wirken sehr seltsam.

Wir kamen auf den Planeten und schmuggelten Etaros und unsere Waffen (4 meiner Blaster wurden gefunden. Ich hoffe, die zwei übrigen reichen - einer ist während ich diesen Eintrag hier aufzeichne bereits an die Schatten des Waldes verloren gegangen). Ich half Etaros unter der Plane der schweren Geräte der Zerg bis zum Tempel zu kommen.

Im tempel setzten meine Augen fast aus. Er strahlte psionisch so massiv, dass ich meine Kräfte blockieren musste, um überhaupt wahrzunehmen, und ein Teil des Tempels schien nur psionisch zu existieren. Ich sah den Teil und konnte ihn telekinetisch berühren, nicht aber körperlich. Vielleicht kann es Kalem, wenn sie ihren Körper psionisch auflädt. Nach Informationen von Etaros gibt es wohl auch Teile des Tempels, die nur im Subraum existieren. Fox sollte sie wahrnehmen können.

Drei recht ereignislose Tage später entschieden die Wissenschaftler endlich, dass sie nicht mehr auf, sondern unter dem Tempel forschen wollten, so dass wir endlich in die Gänge kamen, mit denen wir hofften zum anderen Tempel zu kommen.

Wir fanden in einem der Gänge mit den Wissenschaftlern eine verschlossene Tür, bei der Fox Subraumschwingungen anregen konnte. er sagte vorher, er würde eine Welle spüren. Kalem und ich steigerten das psionische Abbild dieser Wellen auf meine Idee hin zu einer immer stärkeren Welle. Als die Welle brach, hätte sie uns fast zerrissen. Wir waren für Momente ohnmächtig, und die der Bruch hinterließ Wunden in meinem Geist.

Kurz darauf rief uns Etaros. Er sprach aus größerer Entfernung so leise, dass nur Fox ihn hörte. In einem Seitengang fanden wir ihn vor einer weiteren verschlossenen Tür. Er war grausam geschwächt, als müsste er ständig kämpfen, er nahm wohl zu viel wahr, und er sah alt aus, bis er seine Flügel um sich legte und sich binnen Augenblicken verjüngte.

Fox starb bei dem Versuch, die Tür des Raums über den Subraum zu öffnen, und es blieb nur eine Hülle von ihm. Alle inneren Organe sind verschwunden, aber die Tür öffnete sich.

Wir brachten ihn ...

°Wellen durchziehen den Tempelraum.

Er weitet sich, verengt sich, weitet sich erneut. Dann kippt er.

Fox stürtzt zu Boden, Sskreszta springt zu ihm und fängt ihn bevor er den Boden berühren kann.

Fox ist zu leicht.°

Raus! Ich hasse es, die Kontrolle über meine Visualisierungen zu verlieren, und ich will nicht noch mehr daran denken!

Es war bereits früher morgen, als Kalem den PSI-Verstärker der Zerg an mich angepasst und ich ihn heruntergebracht hatte, und wir entschieden, erst am nächsten Tag zu versuchen den anderen Tempel zu erreichen.

Doch vor dem Rückweg blickte ich mit dem Psi-Verstärker in die zukunft. In Kalems Weg sah ich Dunkelheit, die durch Licht ersetzt wurde. In der von Etaros sah ich nichts als Schatten. Er verbirgt sie.
Als letztes sah ich nach dem Weg, fand drei Motorräder und danach eine Vision von Schatten, die vom Waldboden aus anderen Schatten aus dem Himmel entgegentraten.

Etwas sagte uns dann, wir sollten nicht mehr los, und er und ich gönnten uns etwas Entspannung.

Als ich aufwachte war er verschwunden, hatte aber eine Nachricht hinterlassen: Wir sollten ihm nicht folgen. Aber dass wir ihn alleine in den Tod gehen lassen kann er vergessen, und verdammt, ich hasse es, morgens neben einer dampfenden Tase kaffee aufzuwachen!

Kalem und ich nahmen (d.h. stahlen) die zwei verbleibenden Motorräder, unsere SchiffsKI "Lyra" knackte die Codes für uns und wir fuhren mit mehr als 1000 km/h mit Autopilot los. OHne meinen alten Psi-Verstärker geht auch mein Blick in die Zukunft nicht weit genug, um bei der Geschwindigkeit zu steuern.

Wir waren nur noch ein paar Kilometer von dem anderen Tempel entfernt, als die Schatten aus dem Himmel zu fallen begannen, sich als Protektoren herausstellten und damit meine schlimmsten Befürchtungen bestätigten.

Der Rest des Fahrt ist verschwommen. Ich weiß noch, dass ich meinen Geist mit Kalems verschmolzen habe, und dass mein Blick in die Zukunft weit genug ging, um Protektoren treffen zu können. Ich wünschte, wir hätten "Future" aus meiner alten Einheit dabei gehabt. Sie hätte es mit den Protektoren aufnehmen können. Vielleicht wurde sie deswegen ausgelöscht.
Am Ende verschwanden die Protektoren, als wären sie nie da gewesen, und wir fuhren weiter zum Tempel.

Doch noch bevor sie verschwanden spürte Kalem den Ruf der angreifenden Zerg, die sich dem Planeten näherten, und durch ihren Geist spürte auch ich ihn.

In Sichtweite des Tempels traten uns die Schatten des Waldes entgegen, einer davon ein riesenhaftes Monster. Dann hörten wir einen Schrei, der wie Etaros unter schrecklichen Schmerzen klang, und etwas riss uns in eine Halbwelt, in der wir immer älter wurden, je realer die Halbwelt wurde, Haut und Knochen brüchig schienen und kaum Kraft im Geist verblieb.

Wir sahen nur Nebel, aber ich fand Etaros. er lag auf dem Bauch, seine Flügel über ihm, und kroch unter seine Schwingen, um zu sehen, ob er noch lebte. Ich war überglücklich, als ich seinen Puls spürte.

Etwas brach in der Realität und wir erwachten auf weißen Betten. Ich war froh, dass ich den Gedächtniskristall mitgenommen habe, und dass ich zumindest die Kraft habe, diesen Eintrag aufzuzeichnen.

Was auch immer geschieht, es geht weiter, und wir werden sehen wohin.

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