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Der göttliche Schlaf

Bild von inside
„Wache auf du Wesen des Lichts.
Wache auf du Wesen der Dunkelheit.
Erwache du Gott.

Ihr, die geboren seit zu handeln,
Ihr, die erwacht seit um zu herrschen,
Ihr, die geschlafen habt,
schaut euch um und formt die Welt nach eurem Wesen, nach euren Idealen – nach Euch!“
- „Das Erwachen“, erster Absatz, kleines Gebetsbuch von Thiag



Das kleine Gebetsbuch von Thiag ist das wohl älteste und besterhaltendste, vollständigste Gebets- und Geschichtsbuch was je gefunden worden ist. Thiag ist dabei ein Planet, auf dem wohl eines der ersten Experimente der Jungh ausgesetzt worden ist. Es ist daher eines der bedeutesten Quellen wenn es um die Geschichte der Jungh geht.
Der Name Göttlicher Schlaf für die erste geschichtliche Phase der Jungh kommt nicht von ungefähr. In jedem bisherigen Tempel und jeder geschichtlichen Aufzeichnung, die sich als komplett bezeichnen lässt, steht eine Art Schlaf der Jungh am Anfang und das darauffolgende Erwachen der Jungh. Mit dem Erwachen ist in den meisten Jungh- Kulturen auch ein Hochheben der Jungh von normalen zu göttlichen Wesen verbunden. Die Frage, die nicht geklärt werden kann, ist, was vor dem Erwachen und dem Schlaf war. Wie lange gibt es die Jungh schon? Haben oder hatten sie einen Heimatplaneten? Kommen sie aus dieser Galaxie oder einer anderen? Sind sie wirklich „geboren“ worden, wie die Geschichte schreibt, oder einfach nur normale Wesen, die auch eine Art evolutionäre Entwicklung durchgemacht haben?
Viele Experten vermuten, dass es sich bei dem beschriebenen Schlaf um einen Art Cryoschlaf handelt und die Jungh von einer anderen Galaxie mit höchstentwickelter Technologie in unsere gereist sind. Auch das beschriebene Erwachen passt zu unseren Forschungen mit dem Cryoschlaf – kurze Orientierungslosigkeit, anfängliche physische und psychische Schwäche, Reanimierungsprobleme und vieles mehr. Betrachtet man dazu exemplarisch einen Ausschnitt aus dem Gebetsbuch von Thiag:

„Und aus den gewaltigen Trotz der Kräfte erwachten die einzigen Götter. Sie blickten sich um und sahen fremdes Land, denn sie hatten geschlafen und geträumt von ihrem Paradies – von einer Welt, so weit entfernt von unserer, so unerreichbar für uns in diesem Leben.
Die Götter blickten sich um und meinten: Wo sind wir hier? Weder Hallen noch Plätze, noch Räume, noch Wesen gibt es hier.
Und die Götter meinten weiter: Wir sind hier bei den Urkräften! Und was ist unsere Aufgabe? Denn weder Atem, noch Gedanken, noch Orientierung, noch viel Leben haben wir.
Und die Götter meinten weiter: Unsere Aufgabe ist es zu erschaffen, etwas, dass unser würdig ist. Doch wo sollen wir anfangen? Es gibt weder Raum, noch Zeit, noch Ordnung, noch Licht.
Die Götter sahen sich um und fragten: Wo sind wir hier? Was ist unsere Aufgabe? Wo sollen wir anfangen?
Und die Götter antworteten eine lange Zeit: Wir sind hier. Wir erschaffen. Wir beginnen.“

Nichtsdestotrotz ist dies eine unbestätigte Vermutung, die nicht bewiesen werden kann – vielleicht dann, wenn man den großen Himmel findet, welcher von manchen als großes Jungh- Raumschiff interpretiert wird. Bisher hat man jedoch noch keine Hinweise darauf gefunden.
Betrachtet man die geschriebene Geschichte weiter, so legt sich nach dem Erwachen eine Zeit der Stille über die Jungh und ihre Tätigkeiten. Viele Kulturen beschreiben hierin einen Erschaffungsprozess, in dem Himmel und Erde, die Sterne, kurz das gesamte Universum erschaffen wird.

„Und aus ihrem Blut schmiedeten sie neue Welten,
Mit ihren Händen bändigten Licht und Dunkelheit,
Mit ihrem Schweiß füllten sie die gähnende Leere.
Zwischen den Welten und den Gegensätzen waren sie die einzigen Herren.“

Andere beschreiben ein Bändigen der Urkräfte und damit die Erschaffung des Universums.
Lange Zeit glaubte man, dass diese Periode schon der Anfang der Experimente der Jungh war, was jedoch heute viele Experten bezweifeln. Vielmehr beschreibt es eher die Orientierungsphase der Jungh. So wird zum Beispiel im Gebetsbuch von Thiag von sprunghaften Reisen berichtet, welche die Jungh im Kampf mit den einzelnen Urkräften dezimierten. Des weitern beschreiben entzifferte Texte in den Tempeln von einem Auf- und Ausbau eines strukturierten Netzwerkes von Siedlungen, jedoch auch deren Vernichtung.
Inwiefern die Jungh zu dieser Zeit in einen Krieg mit einer anderen Spezies verwickelt waren, kann man nicht sagen, aber manche Interpretieren dies nicht nur aus den Inschriften heraus, sondern begründen dies auch damit, dass viele der Texte über die Jungh, die damalige Zeit als eine dunkle Zeit mit vielen Verlusten für die Jungh beschreiben.

Wie man wohl feststellen wird, kann man in die Zeit des Erwachens sehr viel interpretieren und versuchen aus den wenigen Fakten (Mit dem Wort Fakt muss man an dieser Stelle vorsichtig umgehen. Was bedeuten schon Fakt, wenn alles eh nur auf Überlieferungen, Nacherzählungen und was- weiß- ich- wievielter Hand beruht.) ein einigermaßen schlüssiges Gesamtkonzept zu basteln. Begnügen wir uns jedoch nur einmal mit dem, was wir als sicher erachten, so stellen sich folgende Eckpunkte für diese Zeit heraus:

  • Auftauchen der Jungh aus dem Nichts
  • Zeit des Aufbaus und des Einrichtens auf die neue Umgebung

Alles weiter ist Spekulation und gehört eigentlich auch in die Kategorie Mythen und Sagen um die Jungh.

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— Tim Charzinski in der Rezension bei den Teil­zeit­helden
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